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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1931.
gestellt Zwischen den beiden Gebern an der Maschine und dem getrennt auf
gestellten Druckwerk wurden zwei 40adrige Kabel verlegt. Als Stromquelle für
den Betrieb des Druckwerkes fand eine Akkumulatorenbatterie nebst Ladevor
richtung Aufstellung.
Die Vorausberechnung der Hoch- und Niedrigwasser nach Zeit und Höhe
oder der Wasserstände von Stunde zu Stunde geschieht nunmehr vollständig
selbsttätig.
2. Tischpegel. Die neue von den Askania-Werken A.-G. erbaute Pegel
fernübertragung hat sich auch im Berichtsjahre voll und ganz bewährt.
3. Hochseepegel. Der neue Hochseepegel, den die Askania-Werke A.-G.
nach den Angaben Dr. Rauschelbachs herausgebracht haben, ist bei Gelegenheit
der Strommessungen bei Norderney wiederholt vom Tonnenleger „Norden“ aus
in 10—20 m Tiefe ausgelegt worden und hat einwandfrei gearbeitet. Ebenso
wurde er für die Dauer von 5 Tagen im Kattegat vom R. F. D. „Poseidon“ in
31 m Tiefe ausgelegt, wo er auch die geringen etwa 0.2 m betragenden Wasser
standsschwankungen deutlich aufzeichnete.
4. Bifilar-Strommesser. Die Strommesser haben auch bei den Strom
messungen vor Norderney und im Kattegat störungsfrei gearbeitet.
e) Feinmechanikerwerkstatt.
Der Feinmechaniker wurde zu den Aufbauten und zur Überwachung der
Strommeßgeräte und zur Bedienung des Hochseepegels auf dem Tonnenleger
„Norden“ in Norderney und auf dem R. F. D. „Poseidon“ im Kattegat herangezogen.
Nach den Strombeobachtungen wurden die Strommesser überholt. Für einen
Strommesser wurde ein neuer Rahmen gebaut. Zwei Instrumente wurden mit
neuen längeren Kabeln und neuen Kabelanschlüssen versehen. Am Hochseepegel
wurde ein Relais versetzt und die Schaltung geändert.
Für den Anbau des Zeitgebers für das Druckwerk hat der Feinmechaniker
ferner die notwendigen Einbauten an der Gezeitenrechenmaschine vorgenommen.
Er hat am Zeitgeber eine Kontrollvorrichtung eingebaut, die Kontaktzeiger mit
Platinkontakten versehen, die Papierführung am Druckwerk geändert und das
Druckwerk betriebsklar gemacht und erhalten.
XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung (H) Ozeanographie.
a) Regelmäßige hydrographische Beobachtungen.
Die Feuerschiffsbeobachtungen des Jahres 1929 wurden als 4. Heft der Reihe:
„Meereskundliche Beobachtungen auf deutschen Feuerschiffen der Nord- und Ost
see“ veröffentlicht. Zum ersten Male konnten auch die Beobachtungen der Feuer
schiffe Weser, Bremen und Elbe 4 mit aufgenommen werden, so daß also für
1929 alle auf den Feuerschiffen gewonnenen Beobachtungen zugänglich gemacht
sind. Die Absicht, auch die Beobachtungen der drei genannten Schiffe von 1924
bis 1928 nachträglich zu veröffentlichen, ließ sich noch nicht durchführen. —
Ebenso war es nicht möglich, den dringend nötigen Besuch der Feuerschiffe zu
verwirklichen, nur „Amrumbank“ konnte im Mai gelegentlich einer Poseidon
fahrt besucht werden.
Die Sammlung von Oberflächenproben auf der Strecke Cuxhaven—New York
durch Schiffe der Hamburg-Amerika Linie wurde fortgesetzt, ebenso deren Ver
öffentlichung im „Bulletin hydrographique“.
b) Besondere Untersuchungen und Arbeiten.
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Wissenschaftlichen Kommission für
Meeresforschung führte zur Teilnahme von Mitgliedern der Abteilung an ins
gesamt vier Fahrten des R. F. D. „Poseidon“. Die erste und vierte Fahrt führten
in die Nordsee, sie dauerten vom 2. bis 14. Mai bzw. 13. bis 20. Oktober. An