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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1912.
Konferenz im Jahre 1898 festgesetzten Bedingungen bezüglich des deutschen
Ursprungs erfüllt waren. Der Schluß der Wettbewerb-Prüfung findet im April
1913 statt.
Seit dem Inkrafttreten der durch die erwähnte Chronometer-Konferenz fest
gesetzten Grundsätze für die Preiserteilung ist die Anzahl der Chronometer rein
deutschen Ursprungs folgende gewesen:
Wettbewerb-
Prüfung
Jahrgang
Anzahl
%
22. bis 25.
1898-1901
13
28
26. bis 29.
1902—1905
30
47
30. bis 33.
1906-1909
46
69
Wettbewerb-
Prüfung
Jahrgang
Anzahl
°/o
34.
1910
85
98
35.
1911
84
100
36.
1912
72
100
Die vorstehenden Jahreszahlen bezeichnen die Anfangsjahre der einzelnen
Prüfungen.
c. Prüfung von Präzisions-Taschenuhren.
An der Prüfung von Präzisions-Taschenuhren beteiligten sich im Berichts
jahre 7 Fabrikanten durch Einlieferung von 21 Uhren. Von diesen Uhren wurden
2 der „großen“ und 19 der „kleinen“ Prüfung unterzogen. 6 Uhren der kleinen
Prüfung wurden ohne Prüfungszeugnis zurückgegeben, weil sie die nach dem
„Regulativ für die Prüfung von Präzisions-Taschenuhren“ zulässigen Schwan
kungsgrenzen der Qangwerte überschritten hatten. Außer den erwähnten Uhren
wurden 38 Präzisions-Taschenuhren einer Prüfung nach abgeändertem Programm
unterzogen. Diese Uhren waren meist vom Reichs-Kolonial-Amt eingeliefert
worden.
d. Übersicht über die laufenden Arbeiten der Abteilung IV.
Als Gesamtergebnis wurden im Jahre 1912 zusammen 454 Beobachtungs
reihen an Uhren aller Art erhalten. In dieser Gesamtzahl sind nicht eingeschlossen
gelegentliche Standbestimmungen von Chronometern und Taschenuhren, die auf
Wunsch von Interessenten verschiedener Berufsklassen ausgeführt wurden.
Für sämtliche Chronometer, die, abgesehen von den zu den Wettbewerb-
Prüfungen eingelieferten, meist einer 90-tägigen Temperatur-Untersuchung unter
zogen wurden, erfolgte eine Ableitung der bestehenden Temperatur-Koeffizienten
nach der Methode der kleinsten Quadrate, Herstellung einer Temperaturtabelle
und eines Qangzeugnisses. Nur für einen kleinen Teil der eingelieferten Chrono
meter wurde mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehende Zeit eine 30-tägige
Temperaturuntersuchung vorgenommen. Da die Erfahrung jedoch gezeigt hat,
daß ein 30-tägiger Zeitraum für eine einigermaßen gesicherte Ableitung der
Temperaturwerte nicht ausreicht, eine Bestimmung der Acceleration in einer so
kurzen Zeit überhaupt nicht möglich ist, so wird beabsichtigt, in Zukunft nur noch
ausnahmsweise in ganz besonders dringenden Fällen eine derartige abgekürzte
Temperaturuntersuchung vorzunehmen.
Mit jedem der Chronometer, die einer Temperatur-Prüfung unterzogen waren,
wurde eine Klassifizierung nach den für die Wettbewerb-Prüfung geltenden Be
stimmungen vorgenommen, um dem Einlieferer durch die Angabe der Klassen