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Full text: Jahresbericht 1901

Beih.ll. z. d. Annalen d. Hydrogr. u. marit. Meteorl., Jahrg. 1902. 
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A. Allgemeiner Bericht. 
I. Einleitung. 
Die Thätigkeit der Seewarte bewegte sich im Laufe des Berichtsjahres in den 
ihr durch die Kaiserliche Verordnung und gemäfs der allmählich sich vollziehenden 
Erweiterung gebotenen Grenzen. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde der Aus 
dehnung und Nutzbarmachung des Sturmwarnungswesens au den deutschen Küsten 
zugewendet. Es wird in dem betreffenden Abschnitte darauf im Einzelnen zurück 
gekommen werden; es sei nur jetzt schon erwähnt, dafs im Laufe des Monats 
April eine Konferenz, bestehend aus den Kaiserlichen Küstenbezirks-Inspektoren 
und den mit diesem Thätigkeitszweig betrauten Beamten der Seewarte, über Neu 
einrichtung und Reorganisation des Sturmwarnungswesens in dem Dienstgebäude 
unter dem Vorsitze des Direktors abgehalten wurde. Das Ergebnifs dieser sich 
über einige Tage hinziehenden Berathungen war ein durchaus befriedigendes. 
Ein für das Institut nicht unerhebliches Ereignifs bildete die Abgabe einer 
Reihe werthvoller Gegenstände aus der Modellsammlung an das neubegründetc 
Museum für Meereskunde in Berlin. Wie schmerzlich auch dieser Verlust em 
pfunden werden mufste, so liegt doch in dem Gedanken, dafs die Deutsche See 
warte zwei Dezennien hindurch an der Ansammlung und Konstruktion von Schiffs 
modellen und anderen maritimen Gegenständen thätig sein konnte, was nun, in 
dem neu begründeten Museum gewissermafsen den Kern bilden mufste, eine Be 
friedigung. Viele der Schiffsmodelle waren für die Seewarte und unter deren 
Beaufsichtigung konstruirt, was denselben einen besonderen Werth zu verleihen 
geeignet ist. Es wird an anderer Stelle auf die Abgabe der Gegenstände aus der 
Modellsammlung zurückgekommen werden. 
In der Einleitung zum Jahresbericht für 1900 wurde hervorgehoben, dafs 
nun endlich die Bestrebungen für die Einrichtung eines landwirthschaftlichen 
Witterungs-Dienstes für das Reich Gestalt anzunehmen sich anschickte. In 
mehreren Konferenzen, welche mit den einschlägigen Behörden in Berlin im Laufe 
des Berichtsjahres gepflogen worden sind, wurde ein Plan für die Einrichtung 
eines provisorischen, telegraphischen Witterungsdienstes für das Reich berathen 
und auch festgesetzt. Den Anstofs hierzu bildete der Plan, versuchsweise für 
die Provinz Brandenburg einen solchen landwirthschaftlichen, telegraphischen 
Witterungsdienst einzurichten. Da es einleuchtend war, dafs vor allem die Be 
schleunigung der Witterungsnachrichten herbeizuführen sei und zwar auf Grund 
der Einrichtungen eines Simultan-Beobachtungsdienstes, so musste zunächst darauf 
Bedacht genommen werden, die hierfür erforderlichen Mittel zur Verfügung zu 
haben. Andererseits musste mit dem System der Sammeldepeschen gebrochen 
werden. In dem Bericht der Thätigkeit der Abtheilung III wird darauf zurück 
gekommen werden.
	        
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