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Full text: 7, 1879

DB 
und von: dem gegenüber auf dem Festlande liegenden Orte Norddeich. Von 
dem letzteren besteht ausserdem noch mit Norderney eine Verbindung mittelst 
Segelfährschiff und schliesslich kann die Insel bei Niedrigwasser sogar durch 
Wagen erreicht werden; der von Hilgenrieder-Siel dahin einzuschlagende Post- 
weg führt östlich vom Leuchtthurm auf das Norderneyer Watt und ist hier durch 
eine grosse Korbbake bezeichnet. Während des Winters hält das erwähnte 
Segelfährschiff die Verbindung mit dem Festlande aufrecht. Vom Dorfe aus 
führt ein 1200m langer Landungsweg mit der daran angebauten Brücke in der 
Richtung SO an die Landungsstelle, woselbst alle Passagier-Dampfer noch mit 
halber Tide direkt anlegen. 
Um das Westende der Insel erstrecken sich — wie bei Borkum — die 
zur Erhaltung der Insel aufgeführten Schutzbauten. Das Ende der Steinbuhnen 
ist durch kleine Treibbaken bezeichnet, jedoch sind die letzteren im Strom nicht 
immer sichtbar. Der Strand selbst fällt von der SW-Spitze der Insel nach 
Norden zu bis zu dem — NWzW 300m vom Kirchthurm entfernten — kleinen 
Pavillon, „Marienhöhe“ genannt, ganz steil nach dem Seegat hin ab. Von 
diesem Pavillon an umschliesst die Insel im Norden ein gefährliches Riff, 
welches sich bis zur Richtung NWzN vom Leuchtthurm erstreckt; die grösste 
Ausdehnung desselben nach See zu beträgt ca 2 Sm und steht auf ihm fast 
immer Brandung, Weiter nach Osten hin ist der Strand an der Nordseite der 
Insel rein und erst vom Ostende Norderneys erstrecken sich wieder Untiefen, 
welche bis zu dem zwischen Norderney und Baltrum durchführenden Seegat, 
der Wichter-Ee, hinreichen. 
Das im Süden von Norderney befindliche niedrige Watt wird durch das 
Wattfahrwasser begrenzt, welches weiter bis zur Jade bezw. nach Westen bis 
zur Ems führt. Dies Wattfahrwasser fällt südlich jeder Insel auf eine kurze 
Strecke bei Niedrigwasser trocken; im Uebrigen ist dasselbe gut ausgeprickt, 
und sind beim Segeln von Westen nach Osten die betreffenden Stechbaken an 
der B. B.-Seite zu lassen. Die unter Norderney trocken fallende Strecke des- 
selben ist 2 Sm lang, die höchste Stelle jener Strecke, über welche der vorhin 
angedeutete Postweg führt, beträgt + 0,8m. Von Osten kommend behält dies 
Fahrwasser wieder Wasser, sobald der Norderney-Leuchtthurm NNW peilt; von 
hier aus nehmen alsdann die Wassertiefen gleich zu, und findet man O0zN vom 
Leuchtthurm bereits 10m, ‚welche Tiefen auch bis zur Rhede von Norderney 
bleiben. Der beste Ankerplatz ist hier in der Verlängerung der Landungsbrücke, 
Das Norderneyer-Seegat. Nur gut steuernde Schiffe bis zu höchstens 
4m Tiefgang können bei ruhigem Wasser mit Hochwasser dies Seegat passiren 
und wird gerathen, auch dann nur mit noch steigendem Wasser das Einsegeln 
zu unternehmen, Auf der Barre, welche sich südlich der Ansegelungstonne mit 
einer Breite von 0,5 Kblg über das Fahrwasser erstreckt, bleiben nur 1,8 und 
2,0m bei Niedrigwasser, Zur Bezeichnung dieses Seegats liegen zwei kleine 
Tonnen aus, welche jedoch, weil das Fahrwasser durch die Verschiebung der 
Sände öfter ändert, auch oft verlegt werden müssem. Die äussere Tonne, oder 
Ansegelungstonnne, ist stumpf, schwarz- und weiss vertikal gestreift; sie liegt 
jetzt in 3m Tiefe, NzW’/sW vom Kirchthurm, und ist beim Einsegeln dicht an 
B. B. zu halten. Die innere Tonne, 0,6 Sm von der Ansegelungstonne entfernt, 
befindet sich zur Zeit in 4m Tiefe in derselben Peilung vom Kirchthurm; sie 
ist schwarz und stumpf und wird beim KEinsegeln dicht an St. B. gelassen. 
Von dieser Tonne aus behält das Seegat weiter nach innen über 5m 
und etwa 0,6 Sm von ihr sogar stets.über 10m Wasser, An der Westseite 
des Fahrwassers erstreckt sich von der Peilung NzW 1 Sm vom Pavillon nach 
Süden zu ein langer schmaler Sand, welcher steil nach dem Fahrwasser abfällt 
und beim niedrigsten Wasser trocken liegt; die NO-Spitze desselben scheint 
sich in letzter Zeit mehr nach dem Seegat hinein zu schieben, An der Ostseite 
des Fahrwassers verringern sich die Tiefen, nachdem die schwarze Tonne 
passirt ist, zuerst allmählich; vom Pavillon nach Süden zu fällt dagegen der 
Strand ganz steil ab und ist diese Seite, bis auf die herausgebauten Buhnen, 
ganz rein. Hier ist das Damenbad, und müssen, nach einer Bestimmung des 
Badekommissariats, während der Badezeit (eine rothe Flagge weht dann auf 
dem Pavillon Marienhöhe) passirende Schiffe über 100m dem Strande fern 
bleiben. SW und später Süd von dem Kirchthurm liegen je zwei kleine
	        
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