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Full text: 7, 1879

Die Feuer von Nesserland. Auf der Schleuse zu Nesserland brennen 
an der Westseite des Emdener Kanals zwei Laternen — 7,4m über Hochwasser 
— mit weissem festem Licht, so lange die Schleusen offen sind. Bei ge- 
schlossener Schleuse wird das nördliche, cin wenig höhere Licht, durch rothe 
Scheiben in ein rothes festes Licht verändert. Die Richtungslinie der beiden 
Feuer bezeichnet die Kanaleinfahrt. Ist am Tage die Schleuse geschlossen, so 
wird dies durch eine blaue Flagge angedeutet, welche an einem Signalmast 
aufgezogen ist; dieser Mast steht zwischen der Schleuse und dem daselbst be- 
findlichen Restaurations-Lokale Wilhelmslust. 
BETONNUNG. Auf der Ems finden sich in Bezug auf Gestalt und Farbe 
die verschiedensten Tonnen und gilt als Hauptregel, dass beim Einsegeln zu 
lassen sind: 
an St. B. alle schwarzen bezw. rothen Tonnen, 
an B. B. alle weissen bezw. schwarz-weissen Tonnen. 
Wracktonnen sind auch hier wie überall kleine grüne Tonnen mit der Be- 
zeichnung „Wrack“. 
Im Winter werden auch Treibbaken statt der Tonnen gelegt und zwar 
von innen bis zur Hälfte des Randzel, sowohl in der Wester- wie in der Oster- 
Ems. Diese Treibbaken führen dann an der schwarzen Tonnenseite Körbe, an 
ler weissen Tounenseite eine Fahne von durchlöchertem Leder als Toppzeichen. 
Der befahrene Theil der Watten ist au der Nordseite ausgeprickt, und 
sind, von Westen kommend, die Stechbaken stets an B. B. zu halten, . 
ANKERPLÄTZE. Bei westlichen Winden ist auf der ganzen Wester-Ems 
gein Schutz zu finden; in der Oster-Ems auch nur in der Westerbalje hinter 
dem Randzel und, so lange nicht zuviel See steht, vielleicht noch hinter dem 
Emshörn. Bei Stürmen aus westlicher Richtung erreichen dagegen einsegelnde 
Schiffe erst geschützten Ankerplatz unterhalb Delfzijl in der Bucht von Watum; 
hier ankert man am besten in der Nähe des Deiches, woselbst überall haltbarer 
Ankergrund — feiner brauner bezw. grauer Sand mit Schlick —- sich vorfindet. 
Bei allen nördlichen und östlichen Winden ist auf der Wester-Ems Schutz 
im Randzel-Gat; der beste Ankerplatz ist hier in Sz0'0, 2 Sm vom Borkum- 
Leuchtthurm, der Grund: feiner weisser Sand mit Muscheln. In der Oster-Ems 
liegt man bei letzteren Winden am geschütztesten in der Memmert-Balje, jedoch 
dürfen Segelschiffe sich nicht zu weit in diese Balje hinein begeben, da schon 
eine kleine Seemeile östlich des Ansegelungsprickens die Breite des Fahrwassers 
zwischen den 4m-Grenzen nur noch 2,5 Kblg beträgt. Der Grund — feiner 
weisser bezw. grauer Sand mit Muscheln — ist in der Memmert-Balje durch- 
weg hältbar. Die Ems weiter aufwärts findet man gegen nördliche und östliche 
Winde überall Schutz hinter den betreffenden Sänden. . 
Die südlichen Winde sind auf der Ems die ungefährlichsten; in dem 
Randzel-Gat liegt man gegen dieselben am besten unter dem Möven-Steert. 
Noch geschützteren Ankerplatz findet man bei diesen Winden unter dem 
Uithuizer-Watt bei der Aussen-Watttonne in dem früheren Hauptfahrwasser der 
Wester-Ems. 
ANSTEUERUNG DER EMS. Bei klarem Wetter macht das Ansteuern 
der Ems keine grossen Schwierigkeiten, da die Inseln Borkum und Rottum, 
zwischen welchen die Hauptmündungen der Ems sich in die See ergiessen, mit 
zuten Landmarken versehen sind. Bei westlichen Winden ist es jedoch vou 
grösster Wichtigkeit, danach zu trachten, dass man westlich von diesen Mün- 
dungen sich dem Lande nähert, weil die Fluth nach Osten setzt. Als guter 
Anhalt hierfür dient der Borkumer-Riffgrund und das seit 1875 auf demselben 
stationirte Feuerschiff, welches bei klarem Wetter ca 10 Sm weit sichtbar ist. 
Der Borkumer- Riffgrund erstreckt sich mit unregelmässiger Be- 
grenzung in nordnordwestlicher Richtung, 44 Sm weit von der Insel Borkum, 
and zeichnet sich durch seine eigenthümliche Grundbeschaffenheit aus. Diese 
Erundart besteht aus: 
yrobem weissem Sand bezw. Kies mit rothen und gelben Sprenkeln 
oder Steinchen, häufig auch untermengt mit schwarzen Steinchen, 
seltener mit kleinen Muscheln.
	        
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