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Full text: 7, 1879

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Der Einsender dieser Mittheilung hat bei dieser Gelegenheit ferner auf einige 
Ungenauigkeiten aufmerksam gemacht, welche er in den bis 1878 erschienenen 
holländischen Karten vorgefunden hat, So ist z. B. auf der Karte „ Westkust 
van Sumatra“, ebenfalls herausgegeben von dem Hydrographischen Bureau zu 
Batavia, der bedeutende Hafenplatz Telok- Betong, — Sitz eines holländischen 
Residenten und Kohlenstation der niederländisch-indischen Marine, — irrthüm- 
licherweise in der Samangka- oder Keizer’s-Bai angegeben, während er in Wirk- 
lichkeit in der östlich davon gelegenen Lampong-Bai liegt. Hierzu ist allerdings 
zu bemerken, dass die holländische Karte der „Lampong- Bay“; herausgegeben 
1847, verbessert bis 1878, den Ort. Telok-Betong richtig in dieser Bai angiebt, 
‚Ferner ist auf der Karte „Oostkust van Celebes“ zwischen den‘ Wangie- 
Wangie- und Kadoepa-Inseln südöstlich der SO-Spitze von Celebes eine Durch- 
fahrt angegeben; es ist aber keine solche vorhanden, die Riffe hängen vielmehr 
mit einander zusammen. . Durch ‚diesen Irrthum in der Karte sollen schon 
einzelne von China um das Kap der guten Hoffnung bestimmte Schiffe verloren 
gegangen sein. 
4. Küstenströmung zwischen dem Kap Hanglip und Danger 
Point. Südküste von Afrika. Nach einer Mittheilung des Deutschen 
Konsulates in Kapstadt hat der Commodore Richards nachstehenden Bericht 
des Kommandanten Crawford Coffin, R. N. von Bord des gemietheten 
Transport-Dampfers „Natal“, d. d. Naval Transport-Office, Durban vom 24, Sep- 
tember 1879, über die Strömung an der Küste der Kap-Kolonie zwischen dem 
Kap Hanglip und Danger Point veröffentlicht: 
„Am 19. September 1879 passirte ich um 7" a. m. Kap Hanglip in einem 
Abstand von 4 Sm 0ONO0!LO peillend und steuerte SSO, um 7 Sm weit ausser- 
halb des bei Danger Point liegenden Birkenhead Rock zu bleiben. . Kurz darauf 
wurde es sehr dick mit Regen; um 9% 30° a. m. wurde bei einem plötzlichen 
Aufklaren unerwartet Land gesehen. Die durch Kreuzpeilungen bestimmte 
Position des Schiffes ergab, dass dasselbe durch eine Östliche Strömung in 
21/2 Stunden 4 Sm weit versetzt worden war. Hätten wir diesen Kurs beibehalten, 
so wären wir bei der ferneren Einwirkung des Stromes nicht frei von Birken- 
head Rock gekommen. Der Wind war zur Zeit West, Stärke 4, mit einer langen 
Dünung aus SW. Das Schiff machte unter Dampf und Segel eine Fahrt von 
7 Kan. Von der Richtigkeit der Deviation des Kompasses. war ich überzeugt, 
ebenso hatte ich während der Zeit die richtige Einhaltung des Kurses kontrolNirt. 
Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese nicht bekannte Küstenströmung 
an dem Verlust der Schiffe „Birkenhead“, „Clyde“ und „Celt“ se. Z. Schuld ge- 
wesen ist. Der Führer dieses Dampfers, Kapt. Gilbert, theilte mir mit, dass 
er am 11. Mai 1879 beim Passiren von Danger Point in einem Abstand von 
4 Sm bei Tagesanbruch seinen Kurs SOzS gesetzt hatte, um in dem gleichen 
Abstand Quoin Point zu passiren. Die See war ruhig, und es war kein Wind. 
Nach 1'/ St., bei einer Fahrt von 8 Kn die Stunde, sichtete er das niedrige 
Land von Quoin Point beinahe recht voraus,“ 
5. Beschreibung einer Wasserhose. (Mittheilung von der Deutschen 
Seewarte.) Kapt. A. Lehmann, Führer des Schiffes „Samarang“, giebt in seinem 
meteorologischen Journale folgenden Bericht über eine Wasserhose, welche er 
am 13. Juni 1879 in 2,6° N-Br und 35,3° W-Lg beobachtete. Der Wind war 
südöstlich, von Stärke 2—3; der auf 0°C. reducirte Luftdruck betrug 762,4 mm, 
die Lufttemperatur war 26° C. 
„Um 7% a. m. kamen in der Kimm, in Ost bis SE dunkle Nimbus- Wolken 
auf, Aus einer von diesen Wolken entwickelte sich ein trichterförmiger Sauger, 
welcher sich, nach dem Horizonte zu verlängernd, mit der Oberfläche des 
Wassers vereinigte und eine Wasserhose bildete. Die Hose, die in ihre: ganzen 
Länge von gleichem Durchmesser erschien, hatte eine Neigung vn NW nach 
SO bis auf zwei Drittel ihrer Länge. Ich schätzte den Winkel, welchen sie 
mit einer von der aufsaugenden Nimbus-Wolke nach der Oberfläche des Wassers 
gezogenen Senkrechten bildete, auf. 56 Grad. Das letzte Drittel bog dann 
scharf nach anten ab, bis es die Wasserfläche unter einem Winkel von ungefähr 
11 Grad traf.
	        
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