2. „Auf der Fahrt von Fatu-Hiwa (Marquesas-Inseln) nach Nuka-Hiwa
(Gesellschafts-Inseln) wurde vor dem Passiren der Insel Motane der Strom östlich
setzend, 0,5 Sm die Stunde, später übereinstimmend mit Findlay’s „South
Pacific Directory“, pag. 645, westlich setzend gefunden; bei der Fortsetzung
der Reise nach Tahiti wurde bei vorherrschendem südöstlichem Winde eine
nördliche Versetzung beobachtet.“
3. „Ueber die Windverhältnisse zwischen den Gesellschafts- und Samoa-
Inseln existiren verschiedene Angaben; während nach Findlay’s Scgel-
anweisungen hier ein gleichmässiger SE-Passat zu erwarten war, stand nach
den englischen Strom- und Wind-Karten eine zu passirende Kalmenregion in
Aussicht, welche sich auf 15° S-Br von 150° bis 162° W-Lg erstrecken soll,
und fand S.M.S. „Ariadne“ dies letztere bestätigt, indem der SE-Passat erst
am 19. Juni auf 15° 39‘ S-Br und 163° 30’ W-Lg kräftig und stetig einsetzte.
Bis dahin war der Wind vorzugsweise NW—W gewesen, während zweier Tage
zu einem mässigen West-Sturm anwachsend; in der Zeit vom 16. bis 19. war
der Wind allerdings südlich, doch noch nicht stetig genug, um als Passat gelten
zu können, Der Strom war in dieser Zeit vorherrschend Ost, in den letzten
Tagen SE, und zwar im letzten Etmal, also zwischen den Inseln der Samoa-
Gruppe, auf 40 Sm ansteigend.
Am 15. Juni Abends wurde eine Stromkabbelung durchlaufen, der NE-
Strom wurde hierauf sehr schwach (durchschnittlich 7 Sm im Etmal), nahm
jedoch an Stärke bedeutend zu, als er am 21. Juni seine Richtung in SE änderte;
die Dichtigkeit des Wassers, welche bis zum 15. stetig sich auf 1,0252 gehalten
hatte, fiel nach dem Passiren der Stromkabbelung bis 1,0240, in welcher Höhe
sie bis zum Eintreffen in Apta verblieb.“
4. „Auf der Fahrt von Apia nach Sydney hatte S. M, S. „Ariadne“ theil-
weise mit sehr ungünstigen Witterungsverhältnissen zu kämpfen. Im Anfang
ging die Fahrt gut von Statten; ca 60 Sm südwestlich von Ayolima, auf
welcher Strecke sehr leichte nördliche Winde gefunden wurden, setzte der
Passat aus SSE sehr kräftig ein, der es ermöglichte, über St. B.-Bug dicht am
Wind segelnd, südlich gut frei von den Fiji -Inseln zu kommen. Der Passat
hatte die Stärke 6—7; das Wetter war gut und der Himmel mässig bewölkt.
Der Strom setzte in dieser Zeit stets nordöstlich, oder nordwestlich, während
die Temperatur der Luft und des Wassers gleichmässig um 2° C. gefallen
waren. Von nun an begannen die Stillen und veränderlichen Winde. Der
Wind kam in der Regel im Laufe des Tages aus NW auf, ging dann auf-
frischend auf West und Abends in der Regel auf SW, in welcher Richtung er
dann Nachts abflaute, um Nachmittags dann wieder aus NW sich zu erneuern.
Zuweilen fiel dies Abflauen jedoch fort, und die Winde zwischen NW und SW
standen 1 bis 2 Tage lang. Der Seegang war hierbei sehr hoch, und zwar
nahmen Wind und See im weiteren Verlauf der Reise allmählich zu. Zwischen
Balls Pyramide und Sydney scheinen nur Windstillen und Stürme mit einander
zu wechseln, letztere wohl in der Regel aus den Richtungen zwischen NW und
SW kommend. Der Strom setzte stets östlich, in der Regel NE, im Durchschnitt
18 Sm im Etmal. Luft- und Wassertemperatur fielen schon bis zum 6, August
auf 19° und 17° C., in welcher Höhe sie dann stehen blieben.
Am 18, August Mittags, ca 90 Sm südöstlich von Sugarloaf Point, stieg
die Wassertemperatur plötzlich bis auf 21° C. und hielt sich in dieser Höhe.
Die Temperatur der Luft blieb dieselbe. Dieser Umstand wurde als Zeichen
für das Passiren der Scheide zwischen dem australischen, nach NE setzenden und
dessen, an der Küste entlang südlich laufenden Gegenstrom aufgenommen, doch
muss letzterer sehr schwach gesetzt haben, denn für das Etmal bis zum 19,
wurde noch ein starker östlicher Strom ermittelt, Auffallend, und wohl mit
dem Zusammentreffen der beiden Strömungen zusammenhängend, war die Witterung
am 17. und 18. August, Der zwischen SSW und WSW umspringende Wind,
gewöhnlich von Stärke 6—7, erreichte in Böen häufig die Stärke 10—11; letztere
waren von sehr kalten Regenschauern, mit Graupeln vermischt, begleitet, während
in der Nacht zum 19. der Wind, stetiger aus SW-—WzS wehend, bei klarem
Himmel bis zur Stärke 5—6 abflaute.“