23
Linien durch eine Gerade ausgeglichen werden, welche durch die grösstmögliche
Zahl von Punkten gehen muss. Diese Ausgleichungslinien sind in dieser, wie
in den anderen Tafeln ausgezogen, um sie von den anderen, welche als ge-
strichelte Linien dargestellt sind, zu unterscheiden. Mittels dieser Ausgleichungs-
linien, welche auf Tafel 3 allein dargestellt sind, kann die Reduction der
Aneroidbarometer-Ablesung auf 0° Temperatur leicht ausgeführt werden. Auf
letzterer Tafel sind die Temperaturen wieder durch die Absecissen ausgedrückt,
und die. Ordinaten repräsentiren die Werthe, welche von den Ständen des
Aneroids abzuziehen sind, um sie auf 0° Temperatur reducirt zu erhalten. Es
sei z. B. die Ablesung von Naudet A = 760mm. und .die Temperatur = 20°,
so ist die Ordinate, welche zur Abscisse 20° gehört, gleich 2,67mm, demnach
der auf 0° reducirte Stand gleich 760 — 2,67 = 757,33 mm.
Ebenso verfährt man, wenn man die Vergleichungen der in verticaler
Stellung abgelesenen Aneroidbarometer, also Tabelle VI, benutzen will. Die
reducirten Ablesungen derselben sind auf Tafel 2 eingetragen, nämlich Naudet A
a bis k, Bohne I a‘ bis #* und Bohne II a“ bis k&“. Die. Ausgleichungslinie
(gleichfalls ausgezogen) weicht bei Naudet A mehr von der gebrochenen (ge-
strichelten) Linie ab, als auf Tafel 1, während dies bei Bohne I nicht der Fall
ist, weil dessen Zeiger ziemlich gut balancirt ist. Da man Aneroidbarometer
an Bord bis jetzt nur in hängender Lage unterbringt, ist das letztgenannte
Instrument .für den Schiffsgebrauch ganz besonders gut geeignet. Bei Bohne II
lässt sich auf Tafel 2 eine gerade Ausgleichungslinie noch schwerer ziehen,
als auf Tafel 1. Auf Tafel 4 sind die Ausgleichungslinien behufs Reduction der
Ablesungen auf 0° Temperatur in derselben Weise, wie auf Tafel 3, gezogen.
Die weitere Reduction wegen Theilungsfehler und Standcorrection kann
in folgender Weise ausgeführt werden:
Will man die in Tabelle III enthaltenen Beobachtungen benutzen, so
subtrahire man von den Ständen der Aneroidbarometer die aus Tafel 3 zu ent-
nehmenden Temperaturcorrectionen und trage mit den Resten (also mit den
auf 0° reducirten Ständen) auf Tafel 5 die Punkte, welche diesen Ständen
und zugleich den mit ihnen correspondirenden Normalbarometerständen der
Tabelle III entsprechen, ein. Zu diesem Zwecke sind auf dieser Tafel die Aneroid-
barometerstände durch die Ordinaten und die Normalbarometerstände durch die
Abscissen ausgedrückt. Man würde demnach z.B. den auf 0° reducirten Stand
vou Naudet A, welcher No. 14 der Tabelle I1I entspricht, also 763,54 mm beträgt,
erhalten, wenn man von unten auf der mit 762 (Normalbarometerstand No. 14)
bezeichneten Verticallinie nach oben geht, bis dieselbe die Horizontallinie trifft,
welche 763,54 entsprechen würde. Der Schnittpunkt beider Linien, n der Tafel,
ist der zu markirende Punkt. .
Auf diese Weise erhält man für Naudet A die Punkte a bis qg und für
Bohne I «‘ bis g‘. Durch möglichst viele dieser Punkte ziehe man nun eine
gerade Linie und verlängere dieselbe nach beiden Seiten hin, soweit es der
Raum gestattet. Mittels dieser Linien kann man dann ‘sofort eine auf 0°
reducirte Ablesung einer der Aneroide Naudet A oder Bohne I auf den Stand
des Normalbarometers reduciren. Ks sei z. B. der auf 0° reducirte Stand von
Naudet A — 760mm, so gehe man von: dem Punkte, in welchem die Horizontal-
linie 760 die Linie Naudet A schneidet, auf einer Verticalen hinab zu der Scala
des Normalbarometers, Hier lässt sich ‚dann‘ leicht der Stand des letzteren
(758,48 mm) ablesen.
Auf Tafel 6 sind die aus Tabelle. IV entnommenen Stände, nachdem sie
auf 0° Temperatur reducirt wurden, eingetragen und: durch Linien verbunden.
Die für die Stände von Naudet A erhaltene gebrochene Linie weicht nicht un-
bedeutend von einer Geraden ab, weil dessen Zeiger nicht genügend balancirt
ist. Der Vorzug, den das Instrument Bohne I gerade für Marinezwecke hat,
tritt hier wiederum in die Erscheinung,
Sollen Temperatur- und Theilungscoeffcient, sowie die Standcorrection
durch Rechnung gefunden werden, und wird eine grosse Genauigkeit nicht ver-
langt, so kann man, wie folgendes Beispiel zeigt, verfahren.
Es seien die genannten Correctionen für Naudet A aus den Tabellen V
und II zu bestimmen...