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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1943,
rechts ansteigen. Den Vektor in Richtung der Normalen der isosteren Flächen
A% hat V. Bjerknes „Beweglichkeitsvektor“ genannt. Den Winkel, den dieser
Vektor mit der positiven x-Achse einschließt, bezeichnen wir mit y. Dieser Winkel
gibt uns also die Neigung der Isosteren im Schnitt an. Die Neigung der isobaren
Flächen Po, Pıs Par --. ist durch .
ig S= — v
gegeben, worin | = 2w sin g (w® == Winkelgeschwindigkeit der Erde, go = geogra-
phische Breite) und g die Erdschwere bedeuten, Es sei
XL P=e. o
Zwischen der vertikalen Geschwindigkeitsverteilung und der Schichtung der
Wassermasse besteht dann im stationären Fall nach A. Defant folgende Beziehung
„91
Sm Bi letgy +otg 8) 3ER,
Da die Neigung der isobaren Flächen gegen die Niveauflächen der Schwere
außerordentlich klein ist und stets gegen die Neigung der Isosteren vernach-
lässigt werden kann, läßt sich mit genügender Genauigkeit ß = 0° oder 180°,
€ = 90° oder 270° setzen, und es wird
dr Fa 1 da
de TEE
In stabil geschichteten Wassermassen ist S- stets negatiyr und das Vorzeichen
von 57 nur von dem Winkel y abhängig. Ist y= 90° oder 270°, dann wird
etgy=0, d.h. hier liegen die Isosteren horizontal. In diesen Wasserschichten
haben wir, da 32 = 0, ein Maximum oder ein Minimum des Stromes oder einen
Wendepunkt zu erwarten. Die letztere Möglichkeit fällt fort, wenn etg y oberhalb
und unterhalb der Schicht mit horizontaler Lage
der Isosteren entgegengesetztes Vorzeichen hat.
In etwa 150 bis 300 m Tiefe konnte für be-
nachbarte ozeanographische Stationen, die in nicht
zu großem Abstand voneinander quer zum Strom
liegen, eine Schicht konstanter Differenz der dy-
namischen Tiefen für die Standardwerte des
Druckes festgestellt werden (22), Da die Isosteren
oberhalb und unterhalb dieser Schicht konstanter
vertikaler Geschwindigkeitsverteilung (* == 0)
die gleiche Neigungsrichtung haben (nämlich Auf-
wölbung in der Mitte des Kreisstromes), läßt sich
diese Tiefenschicht in der vertikalen Stromrvertei-
lung durch einen Wendepunkt W kennzeichnen
(Abb, 17). Von dieser Schicht haben wir, dem
Vorgange von A. Defant (4) folgend, angenommen,
daß sie eine bewegungslose oder sehr schwach-
bewegte Tiefenschicht, also eine „Nullschicht“ für
den Strom darstellt.
Die Aufwölbung der isosteren Flächen in den
zentralen Teilen des Meeres kann bis mehr als
. Abb. 17. . 500 m Tiefe festgestellt werden. In 1500 m Tiefe
——>— Pen der vertik len ist aber, wie die Salzgehaltsbeobachtungen gezeigt
FOMSCHICNUNK 10 SCAWATZON AOOK, haben, eine Ansammlung leichteren Wassers in
der Mitte des Meeres sehr wahrscheinlich; die isosteren Flächen sind also
in diesen Tiefenschichten in der. Mitte des Meeres abwärts gewölbt. Zwischen
500 und 1500 m Tiefe muß demnach eine Wasserschicht vorhanden sein. in
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