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Full text: 43: Sauerstoffdynamik der Nordsee

Sommer in der südlichen Nordsee höher wegen erhöhter Temperatur ist. Abweichungen 
zwischen den Verteilungsmustern der Primärproduktion (Abb. 5.1 d, g) und des 
Sauerstoffs (Abb. 5.1 e, h) sind vor allem im Küstenbereich zu erkennen. Die Bereiche 
mit geringen Sauerstoffkonzentrationen können auf die erhöhte Wassertemperatur 
zurückgeführt werden: die Temperatur steigt bis auf 19 °C und vermindert somit die 
Aufnahmefähigkeit des Wassers für Sauerstoff (siehe Kapitel 2.2.3). Der überschüssige 
Sauerstoff wird an die Atmosphäre abgegeben. 
Das Oberflächenwasser der Nordsee kühlte sich bis zum Dezember 2000 auf ca. 9 °C ab 
(Abb. 5.1 1). Obwohl ein Rückgang der Primärproduktion erfolgte, ist ein Anstieg der 
Sauerstoffkonzentration von 240 bis auf 290 mmol 02*m' 3 für die gesamte südliche 
Nordsee zu erkennen (Abb. 5.1 j, k). Daraus kann geschlossen werden, dass es eine 
weitere Quelle für den gelösten Sauerstoff im Wasser gab, nämlich den Eintrag aus der 
Atmosphäre. Auf die Sauerstoffkonzentrationen wirken dabei indirekt insbesondere der 
Wind und die Diffusion. Ihre Rohe sowie die Bedeutung der Temperatur wird in den 
nächsten Abschnitten verdeutlicht. 
5.2 Sauerstoffdynamik 
In diesem Abschnitt werden exemplarisch an drei Stationen der Nordsee mit 
unterschiedlicher Wassertiefe die Unterschiede in der Sauerstoffdynamik beschrieben. 
Es handelt sich dabei um die Position A in der nördlichen Nordsee, die Position C in der 
zentralen Nordsee und die Position D in der östlichen Nordsee. Die Position A bei 
58°53’ N und 0°15’ O hegt im sogenannten Flex’76-Bereich (Kühn et al., 1997) und hat 
eine Wassertiefe von 138 m. Die zweite Position C (56°53’ N; 4°15’ O), 2° südlicher 
und 4° östlicher gelegen als die Position A, hegt im Bereich der Großen Fischerbank. 
Ihre Wassertiefe beträgt 60 m. Noch weiter südöstlich, nordwestlich von Sylt, hegt die 
dritte Position D (55°5’ N; 7°55’ O). Im Gegensatz zu den anderen Stationen ist sie sehr 
flach. Die Gezeitenstromturbulenz ist in diesem Bereich der Nordsee relativ stark und 
hat somit starke Auswirkungen auf die nur 19 m tiefe Wassersäule. 
Aufgrund der unterschiedlichen geographischen Lage der Positionen A, C und D sind 
Unterschiede in der Entwicklung der Sauerstoffkonzentration zu erwarten. Die 
simulierten Zeitreihen sind als Isolinien-Diagramme dargesteht, in denen die zeitliche 
Entwicklung einiger Zustandsgrößen tiefenaufgelöst dargesteht ist (Abb. 5.2, Abb. 5.3 
und Abb. 5.4).
	        
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