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Full text: 6, 1878

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Das in den Hafen führende Fahrwasser ist nur !/2 Kblg breit, da von 
der Nordküste ein Korallenriff bis beinahe in die Mitte der Einfahrt, und von 
der Südküste aus gleichfalls ein kleines Riff sich erstreckt. 
Hält man die Einfahrtsspitzen frei aus einander, so vermeidet man die 
an der Nordseite des Ankerplatzes befindlichen Untiefen; man hat jedoch 
dabei zu beachten, dass man einer sich von der Südseite der kleinen äusseren 
Insel nach NW zu erstreckenden Sandzunge, auf der nur 0,6m Wasser sind, 
nicht zu nahe kommt, I. Br. M. S. „Flying Fish“ ankerte auf 14,5m Wasser, 
vut haltbaren Schlammgrund. 
Ostküste von Madagascar. 
Tamatave.!) Nach einem Bericht des Navigating-Lioutenant T. Roberson 
von I. Br. M. S. „Undaunted“, 1876, ist der Hafen Tamatave von den von 
Süden und Osten kommenden Schiffen schwer zu erkennen. Die Küste in dieser 
Gegend ist nicht sehr hoch und hat keine hervortretenden Punkte. Die Spitze 
Hastie ist nicdrig, und einige grosse Kokospalmen stehen auf derselben. 
An der Südost-Kante des Great-Riffes ist vor ungefähr eilf Jahren ein 
amerikanisches Schiff gestrandet, und dieses bildet gegenwärtig (1876) noch auf 
7 Sm Abstand eine gute Landmarke. 
Ankerplatz. Im Monat August wurde zwischen der Spitze Tanio und 
dem Great-Riff ein Ankerplatz gefunden, auf dem man gegen die vorherrschende 
hohe Dünung vollständig geschützt lag, während auf dem näher der Stadt be- 
Ändlichen Ankerplatz dieses nicht der Fall ist. 
Die Westkante des Great-Riffes ist zu jeder Zeit sichtbar, aber die Un- 
tiefe, welche bei der Spitze Tanzo liegt, war nicht so leicht zu erkennen, da auf 
derselben die Sec ganz ruhig war und nicht brandete, 
Antreffen von Eis auf südlichen Breiten. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) 
In dem von Kapt. Ch. H. Le Moult, Führer der Hamburger Bark „Hans“, 
von China aus ‚eingesandten meteorologischen Journale finden sich mehrere 
Notizen über Eis, deren Mittheilung um so mehr von Interesse sein wird, als 
in dieser Jahreszeit (Monat Juni, ein Monat des antarktischen Winters) auf den 
yewöhnlichen Routen der Schiffe nach Australien und China im Allgemeinen 
wenig oder kein Eis angetroffen worden ist.%) 
Auf ihrer Reise von Hamburg nach Shanghai licf die Bark im Monat 
Juni 1876 ihre Länge auf der allerdings sehr hohen Breite von etwa 50° Süd 
ab. Trotz des dortigen Winters wurden denn auch an verschiedenen Tagen 
Kisberge angetroffen. Am 12. Juni (49° 10‘ S-Br und 18° 12‘ O-Lg) sank die 
Wassertemperatur von 5° C allmählich auf 3° und am 13. Juni auf 2,5° C. An 
demselben Tage sah man in 49° 38‘ S-Br und 23° 45‘ O-Lg die beiden ersten 
Eisberge. Die Wasserwärme nahm in der Nähe derselben bis zu 1,7°C ab. 
Bei dem stetigen dichten Nebelwetter musste ein scharfer Ausguck gehalten 
werden. 
Am 14, Juni wurde in 50° 22‘ S-Br und 27° O-Lg abermals ein Eisberg 
yescehen und am Nachmittage desselben Tages kam die Bark in 50° 40‘ S-Br 
and 29° O-Lg in die Nähe eines aussergewöhnlich grossen Eisberges, dessen 
Höhe Kapt. Moult, so gut es in dem dichten Nebelwetter möglich war, auf 
otwa 305m (?) über der Meeresfläche schätzte. Kleinere, von der grossen Eis- 
masse losgelöste Eisstücke wurden zur Zeit mehrere Male ganz nahe beim 
ya, a. OO, 1870 pag. 392 und 1876 pag. 403. 
A Vergleiche hierüber Dr. Neumayer: „Results or‘ the Meteorological Observalions taken 
zn the Colony of Victoria during the WE 1859—62 and’ Ihe nautical observations collected. and 
discussed at the Flagstaff Observatory Melbourne during the years 1858—62,“ worin auf Seite 328 
aus den Schiffsbeobachtungen einige Tafeln über das Vorkommen von Eis gegeben sind. In den 
Monaten Juni und Juli ist nur einmal auf 49° O-Lg zwischen 46° und 44° S-Br Eis gesehen worden.
	        
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