Der Ort Pacasmayo ist nicht früher zu erkennen, als bis man die gleich-
namige Landspitze passırt hat. Sobald dieses geschehen ist, steuere man direkt
auf die Landungsbrücke zu und ankere auf 9 bis 11m Wasser. Die Brücke
darf man vom Ankerplatz jedoch nicht östlicher, als OzN peilen, da man sonst
felsigen, schlecht haltbaren Ankergrund antrifft.
In WzS bis WSW, ungefähr 2 bis 3 Kblg von der Landungsbrücke ent-
fernt, liegen die Schiffe gegen südliche Winde vollständig geschützt, und der
Grund ist daselbst gut haltbar. Die Fluthhöhe beträgt ungefähr 0,9 bis 1,2m.
Das Klima ist gesund, zuweilen sollen jedoch die Pocken auftreten.
Die Einfuhrartikel bestehen zu Pacasmayo hauptsächlich in Steinkohlen,
nnd die Ausfuhrartikel in Reis, Es ist hier eine grosse Dampf-Reismühle. Der
Verkehr mit den Einwohnern ist ein ganz guter, nur scheuen dieselben sehr die
Arbeit.
Es sind hier keine Lootsen vorhanden, und auch nicht nothwendig, da keine
Hafenvorrichtungen sich am Orte befinden und der Ankerplatz leicht ohne
Lootsen erreicht werden kann.
Frisches Wasser kann man von der Landungsbrücke mit Booten holen.
Die Brücke ist 1 Sm lang und ganz aus Eisen erbaut. Auf derselben befinden
sich einfache Galgen (Davids), an denen mittelst Taljen leichte Güter auf-
yenommen werden können. Der Bahnhof liegt dicht an der Brücke, auf welcher
bis zu ihrem Ende ein Schienenweg führt.
Das Schiff verliess den Ankerplatz zu Pacasmayo am 18. December 1875
um 6’/2* a. m. und ankerte um 10'/* a. m, auf der Rhede von Cherepe. Die
Küste zwischen diesen Orten behält dasselbe Aussehen, wie südlich von Pacas-
mayo. Von der Spitze Sana erstreckt sich ein kleines Riff nach See zu; von
diesem sind einige Klippen zu sehen. Man muss dicht um dieses Riff herum und
nach dem Lande zu steuern und dann auf 7 bis 9m Wasser, Schlamm- und
Sandgrund, ankern. Von dem besten Ankerplatz peilt die Spitze Sana Sz0 und
das Waarenhaus zu Cherepe NzW.
4. Ankerplatz von Cherepe.
Ausser dem schon erwähnten Waarenhause, in welchem eine Schiffsladung
Zucker aufgespeichert werden kann, sind weiter keine Häuser vorhanden, nur
4 bis 5 kleine Fischerhütten stehen am Strande und bilden den Ort Cherepe.
So weit das Auge reicht, ist kein Baum und kein Strauch, nur Sand und Sand-
hügel zu sehen,
Ungefähr 1 Sm westlich vom Waarenhause liegt eine Barre, welche bei
Niedrigwasser von keinen beladenen Lanschen passirt werden kann, denn es bleibt
dann nur 0,8m Wasser auf derselben. Die Lanschen, mit welchen der Zucker
an Bord gebracht wird, haben einen platten Boden und sind vorne und hinten
spitz; sie werden von 8 Mann gerudert und nehmen 5 bis 8t Ladung ein, ob-
gleich sie eine Tragfähigkeit von 10 bis 15t besitzen. Wegen der hohen
Brandung können sie nur halbe Ladung einnehmen, Das Laden geht trotz-
dem ziemlich schnell; in 10 Tagen war das Schiff „Elze“ beladen.
Ausser der Ladung ist am Orte nichts, nicht einmal Wasser zu bekommen.
Das Klima ist ziemlich ähnlich wie in Callao; die Temperatur ist nicht zu hoch
und des Morgens ist es bis 10 Uhr gewöhnlich nebelig. Während des drei-
wöchentlichen Aufenthalts daselbst wurde niemals Land- und Seebrise beobachtet.
Jeden Tag war frische Brise von Süd und SSE, des Nachmittags holte der
Wind gewöhnlich nach Süd und SSW und des Abends nach SSE und zuweilen
auch nach SE.
Nach vielen daselbst gemachten Observationen wurde die Position des
Ankerplatzes zu 7° 8‘ 50“ S-Br und 79° 40' 30“ W-Lg bestimmt.
5. Reise von Cherepe nach Falmouth.
Am 8. Januar 1876 verliess das Schiff „Elze“ die Rhede von Cherepe
und langte nach einer Reise von 107 Tagen in Falmouth an.
Auf dieser Reise hatte das Schiff am 6. Februar in 54° 24‘ S-Br und
80° 16‘ W-Lg um 6* a. m, eine frische Brise aus WNW, bei bedeckter Luft
mit Regenschauern. Das Barometer fiel stark und stand um 4% a. m. 739.1 mm