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Full text: 6, 1878

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11. Beschreibung der Park-Bucht im Cockburn-Kanal. Fouer- 
land.!) Derselbe Kommandant berichtet ferner, dass die im östlichen Theil der 
Einfahrt zum Mercury-Sund liegende Park-Bucht einen gegen die herrschenden 
Winde geschützten Ankerplatz hat. Derselbe befindet sich auf 22m Wasser, 
Muschelgrund, in der Mitte eines halbkreisförmigen Hafens, im Westen der im 
Inneren der Bucht gelegenen Insel. Zwischen dieser Insel und einer kleinen 
Landspitze im Innern der Bucht ist noch ein Ankerplatz auf 31m Wasser; es ist 
jedoch in der Nähe desselben eine Stelle mit Seetang, auf der sich nur 4 bis Im 
Wasser befinden, Im Norden des Hafens ist ein kleiner Wasserfall; auch be- 
findet sich daselbst Holz im Ueberfluss. Dor Hafen hat eine Breite von 2 Kblg 
und eine Länge von ungefähr 1,5 Kblg. Da das Schiff sich nur kurze Zeit 
hierselbst aufhielt, konnte die ganze Bucht nicht ausgelothet werden; die 
Lothungen mussten sich auf den Hafen beschränken, dessen Tiefe zwischen 
11 und 31m betrug, 
12. Kanäle Cockburn und Magdalena. Feuerland.*) Derselbe 
Kommandant berichtet schliesslich noch, dass bei der Fahrt durch die Cockburn- 
und Magdalena - Kanäle nichts Besonderes bemerkt wurde; es zeigte sich, dass 
die Karte genügend detaillirt ist, um nach derselben diese Fahrwasser zu be- 
nutzen. Die hervorragenden Punkte, wie Sarmiento, Pirdamide und die King- 
Inseln, erleichtern die Schifffahrt daselbst, 
Wenn man gegenüber den Labyrinth-Inseln ist, so ist es am besten, 
sich der Ostküste zu nähern, weil die Inseln dieser Gruppe niedrig sind und 
vor denselben sich auch einige Stellen Seetang befinden. 
Strömungen, Zwischen der Labyrinth-Gruppe und den King-Inseln wurde 
eine 1 bis 2 Sm die Stunde setzende Strömung beobachtet; am stärksten war 
lieselbe gegenüber von dem Kap Turn, woselbst sie sogar das Steuern des 
Schiffes sehr beeinträchtiete. 
13. Seebeben im Atlantischen Ocean. Das französische Schiff 
„le Limousin“, Kapt. Montaudry, hat am 18. Oktober d. J., auf der Fahrt von 
Gorde nach Bordeaux, zwischen Madeira und den Azoren, einen heftigen unter- 
seeischen Erdstoss verspürt, nach vorangegangener Windstille; später wehte 
SW-Wind. (Compt. Rend. de l’Aec. france. 1878, pas. 763.) 
14. Die Gelbfieber-Epidemie zu Rio de Janeiro im Jahre 1878, 
In dem VI. Hefte dieser Annalen, pag. 282, ist eine monatliche Uebersicht der 
Wärmegrade und Regentage und der gleichzeitigen Todesfälle am Gelbfieber 
zu Rio de Janeiro in den Jahren 1874 bis 1877 und in den Monaten Januar 
and Februar 1878 gegeben. Die Gelbfieber-Epidemie des Jahres 1878 schien eine 
sehr gefährliche und verbreitete werden zu wollen. Regenmangel und ungewöhnlich 
grosse Hitze wurden als begünstigende Umstände für die Verbreitung der Seuche 
bezeichnet (s. a. a. 0. pag. 281). Der weitere Verlauf der Epidemie bis Mai 1878 
and der Vergleich der Temperatur- und Regenverhältnisse und des Ganges der Epi- 
demie in den Jahren 1876, 1877 und 1878 zeigte aber, nach einem uns zugegangenen 
Berichte, dass eine unbedingte Einwirkung der grösseren oder geringeren Hitze 
and Feuchtigkeit auf die Intensität der Epidemie nicht nachgewiesen werden 
kann, denn während für die drei ersten Monate des Jahres 1876 bei 55 Tagen 
mit Hitze über 26,7° C (80° F) und 29 Regentagen 1752 Todesfälle registrirt 
werden konnten, betrug die Zahl der Todesfälle für dieselben Monate im Jahre 
1877 nur 22 bei 52 Tagen mit Hitze über 26,7° C und nur 18 Regentagen. 
In diesem Jahre 1878 wurden von Januar bis März bei 77 Tagen Hitze über 
26,7° C und 23 Regentagen 716 Todesfälle registrirt. Bei reichlicherem Regen und 
excessiver Hitze war also die Sterblichkeit im Jahre 1876 ganz enorm, dagegen 1877 
bei nicht viel geringerer Hitze und verhältnissmässiger Trockenheit verschwindend 
)a a, O. pag. 116. 
Ha. ®% OO. pag. 114, 115.
	        
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