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yegen andere wesentlich ausschliesst. Ich habe daher mit Zustimmung der
Direktion der Seewarte bei Anfertigung der beiden Gangtabellen ein gleiches
Verfahren befolgt, und die Reihenfolge der Chronometer nach der Kleinheit der
Summe der beiden hier in Frage kommenden Grössen, welche Summe der Ein-
fachheit halber ich für die einzelnen Chronometer mit A + 2B bezeichnen will,
festgestellt. .
Ein Einblick in die beiden Gangtabellen lässt sofort erkennen, dass das
mit No. 1 bezeichnete Chronometer, Bröcking No. 824, sich durch die Gering-
fügigkeit seiner Gangschwankungen vor den anderen Chronometern besonders
auszeichnet, und dass das Verhalten desselben während der Dauer der Unter-
suchung ein vorzügliches gewesen ist. Die übrigen 33 Chronometer lassen
sich unschwer in folgende 4 Gruppen zerlegen.
Gruppe I umfasst die 6 Chronometer No. 2—7, bei denen die Beträge
A -+2B zwischen den sehr engen Grenzen von 22—24 Sekunden fallen. Diese
Chronometer können als von besonderer Güte bezeichnet werden, und da die
den Ausschlag gebenden Faktoren hier ausserordentlich nahe nebeneinander
liegen, so wird die in den Tabellen angegebene Reihenfolge, wenn man erwägt,
dass etwaige, bei den Vergleichungen vorgefallene, unvermeidliche kleine Bo-
obachtungsfehler im Stande sein würden, dieselbe zu alteriren, etwas illusorisch,
und es sind meines Erachtens diese 6 Chronometer als gleich gut anzusehen.
Um daher den hier in Frage kommenden vier Herren Fabrikanten gerecht zu
werden, hat die Kaiserliche Admiralität, auf Vorschlag der Direktion der See-
warte, beschlossen, von jedem derselben ein Chronometer zu dem ausgesetzten
Preise von „A. 900 anzukaufen, und zu diesem Zwecke die ChronometerBröcking 824,
Ehrlich 228, Kutter 19 und Nieberg 573 ausgewählt.
Die Gruppe II enthält die 6 Chronometer No. 8—13, Bei diesen varliren
die Beträge A-+2B zwischen den Grenzen 28—34 Sekunden, und dürfen
diese Uhren den Anspruch auf das Prädikat recht gut machen, wenngleich
hier bereits der Einfluss des Temperaturcoefficienten in der Grösse der Beträge A
anfängt bemerklich zu werden.
Gruppe III enthält die 8 Chronometer No. 14—21 mit den Werthen A-+-2B
zwischen 37—42 Sekunden. Auch diese Chronometer sind als gut und für
die Zwecke der Seefahrt durchaus verwendbar zu bezeichnen, obschon die Be-
träge der Kolumne B hier gleichfalls anfangen, erheblich zu werden,
Gruppe IV enthält die übrigen 13 Chronometer mit den Zahlenwerthen
A-+2B zwischen den weiten Grenzen von 45—83 Sekunden. Auffallend ist,
dass sich in dieser Gruppe die 4 Chronometer befinden, welche von dem auf
dem Gebiete der Präcisionsuhren-Fabrikation rühmlichst bekannten schweizer
Uhrmacher Herrn H. Grand Jean in Locle zur Konkurrenz eingeliefert worden
sind. Bei der vorzüglichen Güte seiner sonstigen Fabrikate und den ausge-
zeichneten Resultaten, welche Herr Grand Jean mit diesen Chronometern bei
einer zuvor auf der Sternwarte zu Neuchätel angestellten Prüfung erzielt hat,
steht anzunehmen, dass diese Uhren s. Z. auf dem Transport hierher — sie
wurden von Basel den, den Eisenbahnzug begleitenden Postbeamten zur beson-
deren Fürsorge gehend übergeben — Schaden gelitten haben,
Einige Chronometer, so %z. B. das Chronometer Eppner No. 204 und
Petersen No. 73, sind infolge ihrer Neuheit noch mit der Neigung zum Acceleriren
behaftet; sobald diese sich gegeben haben wird, werden die Angaben dieser
Chronometer wesentlich an Zuverlässigkeit gewinnen.
Die Chronometer Bröcking No. 665, Nieberg No. 556 und No. 548, waren
von ihren Verfertigern der im Jahre 1874 zur Beobachtung des Venusdurchganges
nach den Auckland-Inseln Seitens des Deutschen Reiches ausgesandten Expedition
leihweise überlassen worden, und hatten derselben bei ihren astronomischen
Beobachtungen, sowie bei der Feststellung der Länge des Beobachtungsortes
gute. Dienste geleistet.
Schliesslich muss ich meine Ansicht dahin aussprechen, dass die Ergeb-
nisse dieser ersten Konkurrenzprüfung recht befriedigend gewesen sind, und
dass die Leistungen derjenigen Uhrmacher, welche an derselben Theil genommen
hatten, Zeugniss dafür ablegen, dass sich die Mehrzahl derselben auf der Höhe
ihrer Kunst befindet. Zur Bestätigung des hier gesagten, erlaube ich mir nach-
stehend die Resultate der in den letzten drei Jahren zu Greenwich abgehaltenen