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Full text: 6, 1878

xy 
Es wurden gezahlt pro kg Erbsen 24 Cents, Reis 18 Cents, Hartbrot 
15 Cents, Zucker 18 Cents, Kaffee 55 Cents, Butter 83 Cents, Honig 20 Cents, 
Kartoffeln 3 Cents, Weichbrot 13 Cents, frisches Rindfleisch 22 Cents, .Schweine- 
Acisch 30 Cents. Die Kohlen kosteten längsseit des Schiffes 12 Dollars,. das 
Wasser pro 756 Liter 2 Dollars, Maschinenöl 52 Cents, Brennöl 57 Cents, 
Wischbaumwolle 45 Cents pro kg... 
Die Erbsen sowie auch die Bohnen kommen theils. von Kalifornien, 
theils von England und werden daher durch die Frachtkosten theuer. In Chile 
sclbst werden nur geringe Quantitäten von diesen Artikeln producirt. An Butter 
ist stets. ein grösseres Lager vorräthig, und da dieselbe in Grenzen des regle- 
mentsmässig festgestellten Preises zu haben ist, empfiehlt es sich für die Schiffe, 
ihren Bedarf hier anzukaufen. Rathsam indess ist es dabei, den Vorrath nicht 
über den dreimonatlichen Bedarf auszudehnen und möglichst Butter in Fässern 
statt solcher in Blasen an Bord zu nehmen. Die letztere ist zwar frisch und 
hat einen guten Geschmack, doch ist sie wenig gesalzen und hat eine geringere. 
Dauerfähigkeit wie die für Schiffszwecke präparirte Fassbutter. Ausserdem ist 
Honig (Surrogat für Butter) stets in genügender Quantität und ganz vorzüg- 
lichster Qualität zu billigem Preise zu haben. Derselbe wird in kleinen starken 
Fässern geliefert und hält sich an Bord sehr gut. Der von dem Schiffiskom- 
mando angekaufte Honig ist erst jetzt im Mai zur Konsumtion gezogen, hat 
Jurch die dreimonatliche Aufbewahrung an Bord in keiner Weise gelitten und 
wurde von den Leuten sehr gern gegessen. 
Bei der Verdingung des Proviants und der Materialien muss die Lieferung 
längsseit des Schiffes ausgemacht werden, da die sämmtlichen Artikel unter Auf- 
sicht von Steuerbeamten beim Steuergebäude verladen werden müssen, woselbst 
lie königlichen Boote nicht landen können und durch die Annahme von grossen 
Civilbooten aber ungewöhnlich hohe Kosten entstehen. Gemüse ist in Valparaiso 
in grossen Mengen zu haben, doch immerhin etwas theuer. 
Der Kurs des Geldes zu Valparaiso war 41’ d. pro 1 chilenischen Dollar 
bei !/a % Kommissionsgebühr auf einen 5 Tage Sichtwechsel- London. Zu 
bemerken ist hierbei, dass das chilenische Geld auch in ganz Peru voll gilt 
and die Schiffe, welche Callao oder einen anderen peruanischen Hafen anzulaufen 
haben, daher gut thun würden, sich mit chilenischem Gelde hinreichend zu 
versehen, 
Callao, In Callao ist nur frisches Rindfleisch, Weichbrot und Wasser 
boschafft. Ersteres zum Preise von 25 Cents, Brot zu 20 Cents pro Pfund und 
Wasser zu 2 Cents pro Gallon. Die Preise sind hier indess in Papiergeld zu 
verstehen, und ist der Kurs desselben 1,78 bis 1,79 Dollar Papiergeld — 
L Silberdollar. 
Erwähnenswerth erscheint es, dass, während der peruanische Silberdollar 
eine an der ganzen Westküste Centralamerika’s bis Mexico hinauf gangbare und 
in hohem Kurse stehende Münze ist, in Peru selbst der geringerwerthige 
chilenische Silberdollar cirkulirt und als mit dem peruanischen Dollar gleich- 
werthig in Zahlung genommen wird. Wie angedeutet, wird in Peru aber nicht 
nach Silbergeld, sondern nach Papiergeld gerechnet, welches letzere zu dem 
ersteren in dem vorangegebenen Verhältniss steht und von jedem Geschäftsmann 
zu diesem Kurse angenommen wird. Nur die Eisenbahn-Verwaltungen machen 
hierin eine Ausnahme, indem sie bei dem Billetverkauf den Papierdollar dem 
Silberdollar gleichstellen. Man thut daher gut, vor dem Ankauf eines Billets 
las Silbergeld in Papiergeld mit dem Agio von 78-—79°%o0 einzutauschen, wozu 
in fast sämmtlichen Tabaks- und Cigarrenläden Gelegenheit geboten ist. !) 
I) Der Kommandant S. M, S, „Elisabeth“, Kapt. z. See von Wickede, berichtet über Callao 
als Ausrüstungsplatz, dass alle Artikel, die nicht aus Per stammen, zu Callao ausserordentlich theuer 
seien, so z. B. kostet ein Paar Handschuhe 18 bis 24 4% und eine Flasche Bier 3 4 Der grosse 
Schiffsverkehr hat in Callao hinreichend Anstalten für Reparaturen aller Art ins Leben gerufen; dies 
st umsomehr zu beachten, als alle übrigen Häfen auf der 600 Sm langen Küstenstrecke zwischen 
Valparaiso und San Francisco reparaturbedürftigen Schiffen so gut wie gar keine Hülfsquellen bieten 
und höchstens zu mangelhafter Ergänzung von frischem Proviant und einzelner Materialartikel sich 
eignen, sowie zum vorübergehenden Aufenthalt in der passenden Jahreszeit, Dahingegen empfiehlt 
sich Call«o als Hauptaufenthaltsort während der centralamerikanischen Regenzeit wegen seines ge- 
sunden Klima’s. A. &. RR.
	        
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