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wassern in dieser Gegend, und besonders zwischen den Hill- und Middle-Inseln,
sehr heftige, für Boote sogar gefährliche Stromkabbelungen.
In den engeren Theilen der Strasse setzt die Gezeitenströmung in der
Richtung des Fahrwassers 4 bis 5 Sm die Stunde, aber in den breiteren Theilen
2 bis 3 Sm die Stunde.
‚Die geographische Lage des Observationspunktes auf der Insel Station ist
25° 25‘ 16“ N-Br und 119° 42‘ 22“ O-Lg. Die Länge ist abgeleitet von der
in 114° 10‘ 2“ O-Lg liegenden Wellington-Batterie zu Hongkong.
Proviant. Man kann aus den meisten Ortschaften in der Hazi-tan-Strasse
Geflügel und Eier erhalten; auch Rinder kann man gewöhnlich zu mässigen
Preisen bekommen, wenn man 48 Stunden warten will.
Wasser. In der ganze Strasse ist kein guter Wasserplatz, aber man
fiudet solches auf dem Festlande und auf der Mehrzahl der grossen Inseln. Das
Wasser auf der Middle-Insel ist das beste. Das Wasser aus der Nähe bebauter
Ländereien oder aus Flüssen, welche durch solche fliessen, muss man vermeiden.
Während der Wintermonate findet ınan auf den Lagunen der Inseln, an
den grossen flachen Buchten, welche an der Küste liegen, wildes Geflügel,
Bemerkungen über einige amerikanische Hafenplätze
als Ausrüstungsorte,
Das Kommando 8. M. 8. „Leipzig“ hat über nachstehende amerikanische
Häfen, betreffs ihrer Eigenschaften als Ausrüstungsplätze für Kriegsschiffe,
Folgendes berichtet:
Montevideo. Das kg frisches Rindfleisch kostete 12 Cents, Hammel-
fleisch 15 Cents, Weichbrot 14!/2 Cents und Hartbrot 17 Cents,
Frisches Gemüse ist in Montevideo in grossen Quantitäten zu haben, aber
zu einem Preise, 8 Cents pro kg, der unter gewöhnlichen Verhältnissen den An-
kauf desselben leider unthunlich macht.
Von Kohlen und Maschinenmaterialien ist in Montevideo stets grosses
Lager vorräthig. Es wurden folgende Preise gezahlt: für Steinkohlen Dollars
12,50 per Ton, Wischbaumwolle 60 Cents pro kg, Cranesöl 40 Cents, Maschinenöl
60 Cents, Brennöl 4 Cents pro kg und für Wasser Dollars 5,33 pro 1000 Liter,
Das Wasser wird in Wasserprähmen längsseit gebracht und ist ziemlich gut.
Für zwei lederne Steuerreeps, welche nach besonderer Angabe gefertigt wurden,
wurde der Preis von 35 Cents pro Pfund gezahlt. Reparaturen lassen sich in
Montevideo schnell ausführen, doch sind die Arbeitslöhne, besonders für Kisen-
arbeiter, enorm hoch.
Punta Arenas (Magellan-Strasse). Die ganz geringen Handelsverhältnisse
dieses Ortes lagen unter dem Eindruck des vor kurzem stattgehabten Militär-
aufstandes völlig darnieder. Die nur aus Blockhäusern bestehende Stadt war
zum grössten Theil durch Feuer zerstört, und waren die geringen Vorräthe
sämmtlich mit verbrannt,
Unter gewöhnlichen Verhältnissen kann Punta Arenas bezüglich etwaiger
Ausrüstungen nur als Nothhafen für Handelsschiffe mit geringen Bedürfnissen in
Betracht kommen. Kriegsschiffe können nur auf frisches Fleisch und Weichbrot
und die Messen in der Sommerzeit auf frisches Gemüse rechnen. Für Rind-
Aeisch wurden 15 Cents und für Weichbrot 10 Cents pro Pfund gezahlt. Das
Lstrl. wurde zu 5 Dollars 75 Cents chilenischer Münze berechnet, welcher Kurs
sehr günstig ist.
Valparaiso. In Valparaiso wurden die Bestände an Erbsen, Reis, Zucker,
Kaffee, Hartbrot und Butter aufgefüllt und an Materialien Kohlen, Wasser,
Maschinen- und Lampenöl, Wischbaumwolle beschafft, Von sämmtlichen Artikeln
waren grössere Vorräthe vorhanden, und verursachte die Ausrüstung keinerlei
Schwierigkeiten.