Skip to main content

Full text: 6, 1878

565 
in 48° N-Br und 11,7° W-Lg, nahe dem westlichen Rande der Aussengründe 
dos Kanals. Längere Zeit hindurch wehende, oft stürmisch auftretende Gegen- 
winde zwangen, die anfänglich beabsichtigte direkte Route zu verlassen und den 
Weg nach Süden einzuschlagen, um dort im Gebiete des Passats die erforder- 
liche Länge abzulaufen. Dies Verfahren erscheint zu diesor Jahreszeit, wie os 
der Vergleich mit der von dem „Columbus“ gleichzeitig ausgeführten Reise auch 
beweist, nicht gerathen. Die „Alsen“ kreuzte auf ihrem südlichen Kurse 
am 21. April 40° N-Br in 17,8° W-Lg und am 27. April dem von 30° N-Br in 
24,8° W-Lg. Erst in 25,5° N-Br und 23,5° W-Lg fand man östliche Winde, 
worauf der Verlauf der Reise zunächst zufriedenstellender war, Als die Bark 
am 14. Mai nach 55° W-Lg in 21,3° N-Br gelangt war, fand man dort eine 
Unterbrechung des Passats durch leichte westliche Winde, die nicht allein von 
schr langer Dauer war, sondern nach welcher in der That der eigentliche Passat 
nicht mehr aufkam. Am 20, Mai wurde 60° W-Lg in 23,6° N-Br gekreuzt, 
hier wurde das Schiff noch einmal durch östlichen Wind begünstigt, der in- 
dessen nicht von langer Dauer war. Am 28, Mai gelangte die „Alsen“ in 
70,4° W-Lg nördlich von 30° N-Br und ‘steuerte von hier aus den direkten 
Kurs für den Bestimmungshafen, der am 4. Juni, nach b5ötägiger Reise von 
48° N-Br in 12° W-Lg ab, erreicht wurde. 
Von New-York trat Kapt. Gromsch am 26, Juni die Rückreise nach 
Queenstown an. Der im Anfange der Reise verfolgte Kurs führte die Bark 
nahe am Parallel von 40° Nord nach Osten; es wurde 60° W-Lg am 2. Juli in 
40,3° N-Br und 50° W-Lg am 7. Juli in 43,5° N-Br geschnitten. Diesseits der 
Bänke von Neufundland steuerte man mehr nach Norden, schnitt hierauf 30° W-Lg 
am 14. Juli in 49,5° N-Br und erreichte, nachdem man in 15° W-Lg noch eine 
Zeitlang durch östliche Winde aufgehalten worden war, am 24. Juli den Hafen 
von Queenstown nach einer Reise, deren Dauer 28 Tage betrug. 
14. Reise der Elsflether Brigg „See-Nymphe‘‘, Kapt. D. Schierloh, 
Auf einer Reise von Hamburg nach Lagos begriffen, befand sich die 
Brigg am 8. März 1878 am westlichen Eingange des Kanals. Leichter Nord- 
wind, der bald nachher nach Osten umlief und dann auffrischte, begleitete das 
Schiff auf seinem Wege nach Süden. Dasselbe kreuzte 40° N-Br in 15,5° W-Lg 
am 15. März und 30° N-Br in 19,6° W-Lg am 21. März; die polare Grenze 
des Passats schien am 20. März in 31,4° N-Br und 20° W-Lg zu liegen. Sich 
östlich von den Kap Verdeschen Inseln, nahe am Meridian von 20° W hal- 
tend, folgte die Brigg dann ferner einem nahezu rechtweisenden Südkurse, auf 
welchem man 20° N-Br in 20,8° W-Lg am 25. März und 10° N-Br in 20,3° W-Lg 
am 31. März schnitt. In letzterer Breite nahm der schon vorher recht flau 
gewordene Passat eine westlich von Nord liegende Richtung an, und als die 
„See-Nymphe“ am 3. April nach 6,7° N-Br in 17,6° W-Lg gekommen war, 
endete derselbe dort ganz, und das Schiff gerieth in das Gebiet des Stillen- 
gürtels. Der leichte veränderliche Zug den man hier vorherrschend antraf, 
hatte eine südliche Richtung; die beobachtete Strömung lief nach Nord und 
West, an drei aufeinanderfolgenden Tagen einmal bis zu einem Betrage von 
72 Sm. Dabei wurden einige Male solch starke Stromkabbelungen beobachtet, 
dass in ihnen das zwei Knoten Fahrt machende Schiff dem Steuer nicht mehr 
gehorchte, sondern Drehungen beschrieb, als ob mit frischer Brise gewendet 
würde. Eine Folge dieser Vorgänge war, dass nur geringer Fortschritt nach 
Süden und Osten gemacht werden konnte, Von 4,9° N-Br und 16,4° W-Lg ab wur- 
den die Verhältnisse günstiger und änderte sich die Strömung; anfangs nahm 
sie eine nordöstliche und weiter nach Osten zu eine mehr und mehr östliche 
Richtung. Auch der zwischen SE und SW hin und her spielende Zug nahm 
etwas an Stärke zu. Am 18. April passirte die Brigg den Meridian des Kap Pal- 
mas in 3,4° N-Br; hier wurde eine Strömung beobachtet, welche 53 Sm in 24 Stun- 
den nach Osten setzte. Weiter nach Osten hin wurde dieselbe aber rasch 
schwächer und östlich vom Meridian von Greenwich, der am 23, April in 5,4° N-Br 
überschritten wurde, hörte sie gänzlich auf, In 3° O-Lg, nahe unter der Küste, 
wurde sogar eine ziemlich bedeutende westliche Strömung beobachtet. Die 
Winde wehten östlich vom Kap Palmas ziemlich beständig aus WSW mit Stärke 
Ann. d. Hydr., 1878, Heft XIT (December).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.