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20° N-Br in 26° W-Lg und am 15. Decemker 10° N-Br in 26,1° W-Lg
yekreuzt. In 25,7° W-Lg und 5° N-Br lag am 17. December die äquatoriale
Grenze des Passats; als diese überschritten war, fand man südlich derselben
Mallung, die meistens aus südöstlicher Richtung kam. In 4,5° N-Br und
25,7° W-Lg wurde der gleich frisch und beständig wehende SE-Passat erreicht;
von diesem geführt, wurde der Aequator in 28,4° W-Lg überschritten. Die Reise
von Lizard ab hatte bis hierher nur eine Daucr von 26 Tagen, von 30° N-Br
her sogar nur eine solche von 17'/% Tagen,
Im Südlichen Atlantischen Ocean traf man flaueren Passat, als man ihn
nördlich der Linie gefunden hatte; obgleich bis nach 10° S-Br die Stärke des
Windes immerhin noch befriedigend war. Die letzterc Breite wurde am 24. De-
cember in 32,4° W-Lg geschnitten, 20° S-Br in 32,1° W-Lg am 29. December
und 30° N-Br in 18,5° W-Lg am 6. Januar 1878. In 19,5° S-Br und 32,7° W-Lg
fand man am 29. December die polare Grenze des SE-Passats; nördliche Winde
die sich in den zwischen NE und NW liegenden Strichen hielten, folgten süd-
lich von jener zunächst, mit ihnen richtete Kapt. Johnoeleith seinen Kurs
gleich ziemlich östlich. Als die Bark südlich von 30° S-Br gelangte, fand sie
dort Winde, die anhaltend aus den westlichen Quadranten wehten, doch wurde
auch hier zu verschiedenen Zeiten noch östlicher Wind angetroffen, Am
14. Januar kreuzte das Schiff in 34,9° S-Br den Meridian von Greenwich, 24 Tage
nachdem cs den Aequator verlassen hatte. Ziemlich frischer, beständiger
Westwind begleitete die „Martha“ auch fernerhin auf ihrem Wege nach Osten,
der über 38° S-Br in 23,5° O-Lg, als südlichsten Punkt führte; als dieser am
20. Januar erreicht war, wurde ein nördlich von Ost liegender Kurs gesteuert.
Am 24. Januar befand sich das Schiff in 36,2° S-Br und 35,6° O-Lg;
von diesem Punkte aus hatte Kapt. Johneleith gerade begonnen, einen noch
nördlicheren Kurs einzuschlagen, als nach voraufgegangener Windstille NNE-
Wind durchkam, durch welchen das Schiff etwas nach Osten gedrängt wurde. Man
überschritt mit steifem Ostwind am 30. Januar in 42° O-Lg den Breitenparallel
von 30° S. Am 2. Februar wurde in 42,3° O-Lg, auch jetzt wieder von leich-
tem Winde aus Osten begleitet, die Breite der südlichsten Spitze Madagaskars,
des Kaps St. Marie passirt. Sich in der Nähe der letzterwähnten Länge hal-
tend, wurde dann durch den Mozambique-Kanal ein rechtweisender Nordkurs
yesteuert; östlicher Wind war auch hier noch immer der herrschende, bis das
Schiff nach 22° S-Br gekommen war. Hier herrschte für einen Tag Windstille,
auf welche leichte südwestliche Brise folgte, die ziemlich regelmässig und be-
ständig wehte. Dieser Wind erstreckte sich bis zu den Comoren-Inseln, welche
am 12. Februar erblickt wurden; noch einmal trat hier Stille ein, die indessen
bald durch nordwestlichen Wind verdrängt wurde, der wieder, so wie das Schiff
weiter nach Norden vorrückte, in ganz langsamer Drehung nördlicher lief und
schliesslich in 7,8° N-Br und 40,7° O-Lg in den regelmässigen NE-Monsun des
Indischen Oceans überging. Am 17. Februar wurde die Insel Zanzibar erblickt,
mit Tagesanbruch am 18. Februar das Nordende derselben umsegelt und an
demselben Tage auf dortiger Rhede geankert, nach 85tägiger Reise von Lizard aus.
Besonders günstig war im letzten Theile der Reise die Strömung ge-
wesen, welche man angetroffen hatte. Im Kanal von Mozambique wurde ein
ziemlich regelmässig nach Norden und Osten setzender Strom, dessen tägliche
Grösse zwischen 10—20 Sm schwankte, beobachtet. Und nördlich der Comoren-
Gruppe, wo die nördliche Strömung nicht mehr lief, war der Strom zwar vor-
herrschend westlich, aber keinesweges regelmässig oder von grosser Bedeutung;
an keinem Tage betrug derselbe mehr als 14 Sm, Auch von der starken nörd-
lichen Strömung, welche gewöhnlich durch den Pemba-Kanal setzt, wurde auf
dieser Reise Nichts bemerkt.
In Zanzibar erhielt die „Martha“ volle Ladung, und am 17, März wurde
die Rückreise nach Hamburg angetreten. Hatte man während der letzten Tage
der Hinreise in der Nähe der Küste noch den NE-Monsun gefunden, so traf
man jetzt den inzwischen aufgekommenen SK-Wind, der zugleich auch eine
starke nördliche und westliche Strömung in seinem Gefolge hatte, Gleich
während der ersten 24 Stunden, welche die „Martha“ auf See verbrachte, wurde
man durch dieselbe 63 Sm nach NzW hin versetzt. Kreuzend gegen jenen
Wind, war der Fortgang der Reise nur ein sehr langsamer, Südliche Strömung,