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Full text: 6, 1878

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Ich verfuhr nun weiter nach den von Kapitän Toyunbee aufzes 
Diroktiven,”) d. h. so lango wie möglich rw Süd zu machen, dann den SW. en 
über B. B. südöstlich abzulaufen, bis man in der Nähe des Aequators den 
en des SE-Passates bekäme und dann mit diesem über St. B. die Linie zu 
schneiden. 
Am 14. September 12% Mittags schnitten wir 15° N-Br in 26° W-Lg, 
also genau in dem Schnittpunkte der holländischen Schiffe, welche im September 
westwärts der Kap Verde’schen Inseln nach Süden gehen. 
Von hier brauchen diese 
bis 10° N-Br in 294° W-Lg : 3,4 Tage, 
von 10° bis 5° N-Br in °°' W-Lg : 6,7 Tage, 
von 5° bis 0° N-Br-iv 14‘ W-Lg : 6,5 Tage, 
während wir 
von 15° bis 10° N-Br in 25° W-Lg : 4,0 Tage, 
yon 10° bis - 5° N-Br in 20,5° W-Lg : 3,4 Tage, und 
von 5° bis 0° N-Br in 21,5° W-Lg : 5,0 Tage 
gebraucht haben. Bei S.M.S. „Nymphe“ also, auf der Strecke von 30° bis 
10° N-Br ein Verlust von 1,8 Tagen gegenüber den holländischen Schiffen, da- 
gegen aber von 10° N-Br bis zum Aequator ein Gewinn von 4,8 Tagen, so dass 
wir im Ganzen 3 Tage schneller die Reise zur Linie zurückgelegt hatten. 
Die Strecke von 15° bis 10° N-Br konnte mit leichten umspringenden 
Winden, den Anfängen des SW-Monsuns und den Ausläufern des NE-Passates, 
die zeitweise ganz frisch aus Nord und NW einsetzten, noch fast rw Süd ab- 
yesegelt werden. 
Von dort aus brachte uns der oft sehr frisch wehende SW-Monsun in 
sehr guten Etmalen bis 4° N-Br und damit verhältnissmässig sehr günstig durch 
die Acquatorial-Regenzone, in der wir am 18. September einen sehr starken 
fünf- bis sechsstündigen und am 19, September einen noch stärkeren acht- 
stündigen Regenfall hatten. 
Auf 5° N-Br bekamen wir am Abend des 21. September eine bogenförmige 
Bö (arched squall), wie solche unter Anderem in den „Ann. d. Hydr. eto.“, 1877, 
pag. 132, beschrieben worden sind. Als besonders Charakteristisch an dieser Art 
von Böen erscheint mir der Umstand, dass Sturm und Regen nicht früher ein- 
setzen, als bis der Bogen genau das Zenith erreicht hat. 
Vom 22. bis 24. September, in 4° bis 3° N-Br und 19,5° bis 18° W-Lg, 
im Uebergangs- Terrain des SW-Monsuns in den SE-Passat, hatten wir fast 
ununterbrochen Regen bei veränderlichen Winden aus Süd bis WSW von ver- 
schiedener Stärke, abgesehen von der Temperatur das richtige Nordsee- 
Herbstwetter, 
Erst am 24. September um 3* p.m. in 3° N-Br und 17,5° W-Lg ging 
der Wind rw östlicher, wie Süd, so dass wir wenden und über St, B. auf die 
Linie zuhalten konnten, 
Sehr auffallender Weise hatten wir vom 22. bis 26. September statt des 
erwarteten westlichen Stromes einen fast genau rw Nord setzenden Strom. 
Während der übrigen Reise fanden wir den Strom den betreffenden Angaben 
antsprechend, ; 
Windstillen traten ein am 15., 16. und 18. September, zwischen 13° und 
10° N-Br, wo SW-Monsun und NE- Passat abwechselnd wehten; auf der Strecke 
von 10° bis 4° N-Br, in der eigentlichen Kalmen- Region, hatten wir gar keine 
Stillen, sondern einen beständigen Wind in der Stärke von 3 bis 5 (in den 
Böen 7 bis 8); zwischen 4° und 3° N-Br hatten wir nur einmal ca 6 Stunden Stille, 
Die Barometer- und Thermometerstände, das specifische Gewicht ete. sind 
in der untenstehenden Tabelle beigefügt. 
Von der Linie bis 18° S-Br hatten wir einen beständigen SE-Passat, 
anfangs etwas schral, später raumend, leicht böig, im Allgemeinen aber mit 
schönem Wetter. 
Von 18° bis 20° S-Br wurde die Reise durch Abrolhos-Böen, die später 
auf Süd gingen, verzögert. Von da ab ging der Wind über SE auf NE, erst 
3 
S, „Ann. d. Hyvdr. ete.“ 1877, paz. 371 und 374.
	        
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