Skip to main content

Full text: 6, 1878

596 
Bei Siriya-Saki kam leichter, allmählich auffrischender SE-Wind auf, mit dem 
unter Segel anfangs südlich gesteuert wurde, in der Annahme, dass der Polar- 
strom dem Kurse des Schiffes förderlich sein würde. Die Annahme bestätigte 
sich nicht, und wendete ich Abends 8*, während der Nacht Ost—ONO steuernd. 
Hierbei konnte nach Peilungen des Feuers von Siriya-Saki eine nördliche 
Stromversetzung von mehr als 1 Sm beobachtet werden. Um 4* a. m. wurde 
wieder gewendet, und konnte von 8" an mit nördlicher gehendem Winde Kurs 
gesteuert werden. Im weiteren Verlaufe wurde mit NE-Wind bis zu Kingkasan 
ein sehr unbedeutender Strom gefunden; südlich von Kingkasan stieg die 
Temperatur des Wassers plötzlich von 20° auf 25° und wurde nun ebenso, wie 
auf der Reise nach Hakodate, der Kuro-stwo in der Richtung der Küste setzend 
gefunden, immerhin jedoch bedeutend schwächer bei dem nördlichen Winde, 
dessen Stärke eine Durchschnittsfahrt von 7—8 Sm gestattete. 
Am 3. September Vormittags wurde bei Melahead Dampf aufgemacht und 
Abends 5% auf der Rhede von Yokohama geankert.“ 
2. Bemerkungen über die Ostküste Nipon’s von Kuro-Saki bis Nosima, 
„Auf der Rückreise von Hakodate nach Yokohama war das Wetter von 
Jem bei der Hinreise beobachteten sehr verschieden. Nach dem Einsetzen des 
nördlichen Windes (s. Tab. I, pag. 554) wurde es ausserordentlich klar, und dies 
restattete einen guten Ueberblick über die Küste, die von Kuro-Sakt bis Nosima 
fast noch ganz unbekannt ist, mit alleiniger Ausnahme des Hafons von Yamada 
and einer- allgemeinen Beschreibung der Sendai-Bucht. Es bleibt zu hoffen, dass 
die japanische Regierung auch hier ihre Reserve fallen lässt und die Küste 
dem Verkehr freigiebt, denn es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass sich hier 
sine beträchtliche Anzahl vorzüglicher Häfen befinden. Ungefähr 20 Sm nördlich 
von Kingkasan bemerkte ich an der Stelle, welche auf der Karte ungefähr der 
Simidsu-Bucht entspricht, eine etwa !/23 Sm breite Oeffnung mit dahinter liegen- 
dem, unbegrenztem Horizonte. Da das Land hier überall hoch ist, so muss die 
Bucht ausserordentlich tief sein. 
Auch die vorhandenen oberflächlichen Beschreibungen sind ungenau. So 
wird in „The China Sea Directory“ Vol. IV, 1873, pag. 197, bei der Sendai- 
Bucht „ein 4600‘ (1402 m) hoher Berg, etwa 10 Sm von der Küste“ erwähnt. Das 
Land erhebt sich aber hier durchschnittlich nur 305—610m (1000—2000‘) hoch, 
zrössere und namentlich auffallende Einzel-Erhebungen habe ich nicht bemerkt, 
trotzdem Aussicht verhindernde Wolken nicht vorhanden waren. Dieser Berg 
als Landmarke ist hier auch ganz entbehrlich, da Kingkasan eine völlig aus- 
reichende bietet. Es springt weit vor, während das westliche Ufer der Bai 
und das südlich davon gelegene Land unsichtbar ist. Kingkasan ist sehr dicht 
bewaldet, und steigt der 305m hohe Berg allmählich und sehr regelmässig an. 
Die zu 39° 28‘ angegebene Breite des Berges ist zudem ein Druckfehler, es müsste 
heissen 38° 28’ N-Br. Derselbe Fehler wiederholt sich im nächsten Absatz 
bei der Angabe der Breite des Einganges der Bucht (38° 18‘ N-Br statt 
39° 18‘ N-Br). Ein weiterer Druckfehler findet sich Seite 199, wo es heissen 
muss „The coast north of Miyako takes a NNW direction“ — statt NNE. 
Die englische Karte von Japan No. 2347 (Tit. XI, No. 136) legt die 
yanze Ostküste von Nıpon im Durchschnitt 5‘ östlicher, als eine Karte „Japan, 
North Part, London, published by James Imray and Son, 1874“.1') Letztere ist 
als die richtigere anzunehmen, und stimmen die im Leuchtfeuer-Verzeichniss 
der japanischen Regierung angegebenen Positionen mit ihr überein, 
Im Hafen von Hakodate, der sehr geschützt in der geräumigen Bucht 
liegt, sind seit dem letzten Besuche S. M. Schiffe „Hertha“ ?) und „Elisabeth“, 
keine Veränderungen vorgegangen. Die Karten — Specialplan — enthalten 
die Bake nicht, welche auf der Spitze der Zwei-Faden-Bank zwischen Pt. Anama 
und dem Feuerschiff liegt. Es ist dies eine schwimmende weisse Pyramiden- 
bake, mit schwarzer Kugel im Topp, und am Rande der Zwei-Faden-Bank in 
11m Wasser verankert (s. „Nachr. f. Seef.“, 1878, No. 104). Schiffe bis zu 
55m Tiefgang passiren gefahrlos zwischen ihr und dem Feuerschiff. 
') Vgl. auch diese „Annalen etc.“, 1878, pag. 336. 
N Vol. „Ann. d. Hvdr. ete.“. 1876, pag. 92.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.