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Full text: 6, 1878

504 
Tabelle L 
Meteoroloxische und hydrographische Beobachtungen 
an Bord S. M. S. „Leipzig“ auf der Reise von Yokohama nach Hakodate und zurück. 
Datum | 
1878 | 
Aug, 16 
17 
18 
19 
20 
21 
22 
28 
A 
30 
„ al 
Sept. I 
2 
3 
Ort 
nach Mittagsbesteck 
Breite Länge 
Nord Ost 
Yokohama 
34° 48,2‘ 1 140° 42,2‘ 
25 30,5 141 17,0 
% 27,6 141 17,0 
“7 37,7 142 2,0 
38 32,4 142 35,7 
39 15,8 142 26,0 ! 
Hafen von Hakodate 
40° 53 &* 
33 
36 
42° 34,0° 
71 486 
41 12.7 
J 
Wind 
Richtung Stärke 
E—NE 
NE—ESE 
nordnordwestl]. 
Stille 
ESE-—ENE 
E—ESE 
südöstlich 
S__ESE 
2 
2—3 
1 
0 
3—4 
— 
SSE—E 
E—ENE 
nordnordöstl, 
NNE-—NNW 
Luftdruck 
in mm 
Max. | Min. 
764,0 
764,8 
764,5 
765,7 
768,6 
768,0 
764,6 
761.8 
762,4 
763,0 
763,2 
762,9 
765,6 
765,1 
762,5 
758.0 
AM 
762,7 
766,9 
767,4 
7644 
17638 
758,7 
763,8 
764,6 
762,5 
769.0 
Temperatur 
der Luft 
Co 
Max, | Min, 
28,0 
26,5 
96,2 
20,0 
“7,4 
7 ‚0 
JA 5 
22,0 ; 
22,5 
25,0 
25,0 
24,5 
22,6 
21,6 
205 
4.5 
7,2 
23,4 
22,0) 
23,5 
058 
>9,8 
an 
2, 
29 
Temperatur 
des Wassers 
Co 
Max. | Min. 
25,0 
27,0 
26,4 
27,4 
27,2 
95,5 
21.2 
290 
23,2 
25,0 
24,5 
24,7 
25,2 
20,6 
20,2 
20.2 
24,0 
23,5 
20,7 
25,5 
96.4 
19,4 
20,0 
19,5 
20,0 
22.0 
Stromversetzung 
Richtung 
“Stärke 
'in Sm 
N33,5° E 
N12°E 
N32°E 
N43°E 
N60°W 
42,0%) 
47,0 
43,0 
23,5 
28 
West | 29,71) 
N5°W | 96 
I) in 36 Stunden. 
Mit der plötzlichen Temperaturveränderung am 21, August 2a. m, scheint 
das Schiff ganz aus dem Bereiche des Stromes gelangt zu sein, denn die nächste 
Mittagsbeobachtung ergab nur 23,5 Sm Stromversetzung für 24 Stunden, die 
Beobachtung am 22. fast keine Versetzung (s. Tabelle I.). Nach wenigen Stun- 
den mässigen Windes trat am 20. August Morgens wieder Stille ein. Gegen 
Morgen des 22, August machte sich eine schwere Dünung aus ESE fühlbar, 
bei welcher das Schiff bis zu 20° nach jeder Seite schlängerte. Da indessen 
das Barometer keine Veränderung zeigte, so war auf Wind dennoch nicht zu 
rechnen, und da zudem nun der südliche Strom vorhanden sein musste, so ent- 
schloss ich mich, Mittags in zwei Kesseln Dampf aufzumachen, um Hakodate 
am nächsten Morgen zu erreichen, zumal in der Z’sugar-Strasse ohnehin gedampft 
werden musste. Gegen Morgen des 23. August trat sehr dichter Nebel ein, 
wolcher ein Ansteuern der Strasse unmöglich machte und mich zwang, unter 
Segel aufklarendes Wetter abzuwarten. Gegen Mittag hob sich der Nebel, und 
wurde beim Erkennen des Landes eine bedeutende Versetzung nach Süd wahr- 
yenommen. Trotz des starken NE-Stromes, 3—4 Sm die Stunde, gelangte 
die „Leipzig“ Abends nach Hakodate. 
Das Wetter im Bereiche des Kuro-siwo zeigte grosse Achnlichkeit mit 
dem des Golfstromes, nur vielleicht weniger scharf ausgeprägt. Die Küste, 
auch in grosser Nähe, war stets hinter dicker Luft verborgen, Nebel und Regen 
vorherrschend. Dem häufig drohend ausschenden Wetter entsprach das Baro- 
meter nicht, auch verschwand das Aussehen des Wetters oft im Laufe weniger 
Minuten, oder es erfolgte ein schr kurzer leichter Stoss, nicht über Stärke 3—4, 
worauf wieder Stillo folgte, Am 19. August Abends sah das Wetter sehr 
drohend aus, und erwartete ich bei lebhaft steigendem Barometer entsprechend 
lebhaften nördlichen Wind. Nach einigen heftigen Regengüssen setzte indessen 
mässiger östlicher Wind ein, der einige Stunden während der Nacht anhielt 
und sehr schönes Wetter mit reiner trockener Luft brachte. 
Die beobachtete Mächtigkeit des Stromes, der erfahrungsmässig weniger 
rogelmässig, als der Golfstrom, durch die Winde beeinflusst wird, dürfte darin 
ihren Grund finden, dass der SW-Monsun schon seit Anfang August mehr oder 
weniger starken Luftströmungen Platz gemacht hat, auf welche dann die Stille 
und mit ihr die verstärkte Gewalt des Stromes erfolgt ist. 
Am 30. August trat S. M.S. „Leipzig“ die Rückreise nach Yokohama an, 
fand in der Tsugar-Strasse Stille und einen nicht sehr bedeutend nach ENE 
zetzenden Strom. Letzterer betrug in der Mitte der Strasse nicht über 1! Sm.
	        
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