Der „Saturnus“ befand sich am 15. Februar 1877 Mittags in 46.3° Süd-Br.,
180.s° West-Lg. (1° südlich, 4.s° westlich vom „Lindsay“), der Wind war eben-
[alls südwestlich frisch, das Schiff segelte nach ENE; mit Anbruch der Nacht
ving der Wind südlich und nahm zu steifer Brise zu. Am Mittag dos 16. Februar
in ca. 45.1° Süd-Br., 175.1° West-Lg. wurde der Wind wieder südöstlich, ging
nach Mitternacht (in 44.2° Süd-Br., 172.6° West-Lg.) allmählich nach Süd und
wuchs zum starken Sturm, der Morgens am 17. Februar in nahe demselben
Meridian wie 12 Stunden vorher bei dem „Lindsay“ (170.2° Süd-Br., 170.s°
West-Lg.) abnahm; am Mittag des 17. Februar war „Saturnus“ in 43.3° Süd-Br.,
170.5° West-Lg., die Windrichtung wurde allmählich SW frisch, während sie
bei dem einen Grad nördlicher befindlichen „Lindsay“ rascher änderte.
Der Stand der Aneroide beider Schiffe nahm in 24 Stunden um 7.4 mm
ab, doch ist dieser Theil der Curve bei den Angaben vom Bord des „Saturnus“
steiler, auch hält auf ihm das Aneroid während des Sturmes und bei südlichem
Winde nahe gleichen Stand, auf dem „Lindsay“ aber nach dem Sturm und bei
züdwestlichem Winde; auf beiden Schiffen steigt das Aneroid bei SW-Wind,
Der steigende Theil der Curve der Angaben vom nördlicher steuernden „Lindsay“
ist aber steiler, als dieser Theil nach den Angaben vom „Saturnus“,
Beide Schiffe berichten von starken Böen, „Lindsay“ auch von Regen-
schauern, „Saturnus“ nur von ganz bedecktem Himmel.
An Bord des „Lindsay“ stieg nach diesem Sturme das Aneroid bis
Mittag am 21. Februar in 33.s° Süd-Br., 154.4° West-Lg., es fiel wenig bis zum
22., dann bei frischem Ost-Wind gleichmässig mehr, am 23. in 293° Süd-Br.,
155.3° West-Lg. ging der Wind zum mässigen Sturm zunehmend nach SW,
später abnehmend, und während das Schiff weiter nordostwärts segelte, bis West
und NW. Nach kurzer Windstille kam leichter Süd-Wind auf, der durch Ost
nach Nord und NW änderte.
„Saturnus“ hatte am 22.—23, Februar (5° südlicher als „Lindsay“) in
37—36° Süd, 156—155° Ost leichten südlichen Wind, Nach Mitternacht des
23. ging dieser südöstlich, wuchs allmählich zum mässigen Sturm, der am 25.
in 31° Süd-Br., 150°- West-Lg., zum leichten Sturm abnehmend, östlich wurde,
dann nordöstlich gehend wieder zu- und abnahm; später kam steife öst-
liche Brise auf,
Das Aneroid am Bord des „Lindsay“ fiel in 64 Stunden um 14.2 mm, dabei
ying der Wind von Ost durch Süd nach SW, es stieg, während der Wind durch
West nach NW drehte, in 40 Stunden um 9.1mm. Am Bord des „Saturnus“ fiel
das Aneroid in 64 Stunden um 1l.ı.mm bei Wind von Süd durch Ost nach NE
and stieg bei NE in 28 Stunden um 6.3smm; der fallende "Theil der Curve ist
aach Angaben vom „Lindsay“ regelmässiger, wie nach denen vom „Saturnus“,
Auf diesem Schiffe erreichte das Aneroid den niedrigsten Stand 48 Stunden
später wie auf jenem,
Auf beiden Schiffen berichtet man wieder von starken Böen und Regen
vor dem Sturm, vom „Saturnus“ sind sie auch notirt, während der Sturm an-
hielt und nach seinem Aufhören.
Bei Betrachtung dieser Angaben scheint die Ansicht nicht ungerecht-
fertigt, dass die beiden Schiffe sich vom 15. bis 18. Februar 1877 Anfangs
einem östlich ziehenden Sturm-Centrum resp. Barometer-Minimum näherten,
nachher sich wieder von ihm entfernten; beide befanden sich an seiner westlichen
Seite. Vom 23. bis 26. Februar näherten sie sich (und entfernten sich wieder)
entweder einer bei 30° Süd-Br. zwischen 150° und 155° West-Lg. nahe statio-
nären Gegend mit niedrigem Barometerstande, oder es folgten sich dort zwei
solcher Centren ziemlich rasch, und die beiden Schiffe waren an entgegen-
yesetzter Seite von ihnen,
Es darf nicht übersehen werden, dass das Aneroid, als „Lindsay“
nördlich von 24° Süd-Br. kam, die tägliche Periode im Barometerstande
deutlich zeigt.
In nebenstehender Tabelle sind die meteorologischen Beobachtungen
während jener beiden Stürme aus den Schiffsjournalen des „Lindsay“ und des
„Saturnus“ wiedergegeben,