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Hochwasser einsegeln können. Schiffe mit grösserem Tiefgang sollten es jedoch
nur bei Springzeit versuchen, wenn nicht die Noth sie dazu treibt.
Verfolgt man die oben angegebene Richtungslinie, so bekommt man eine
zweite Gruppe von Fischerprikken in Sicht, welche gleichfalls an Steuerbord,
aber in eirca !/a Seem. Abstand, passirt werden müssen; danach ändere man
den Kurs allmählich mehr nach Steuerbord und passire zwischen dieser zweiten
Gruppe von Fischerprikken und einer anderen grösseren Gruppe, welche EzS von
der zweiten Gruppe, !/a Seem. entfernt, peilt, Von hier muss man längs dem
Ufer nach der nördlichen Einfahrtsspitze der Flussmündung steuern und sich
dabei ungefähr Ya bis 3/4 Seem. von der Küste entfernt und ausserhalb einiger
kleiner Fischerprikken, welche nahe am Ufer stehen, halten, bis die Flussmün-
dung erreicht ist. Von der ersten Spitze an Backbord muss man etwas ab-
bleiben, da sich von derselben eine lange Sandzunge erstreckt; man steuere des-
halb nach dem südlichen oder linken Flussufer hinüber, 46 bis 64m von dem-
selben entfernt bleibend, da in der Mitte des Flusses eine Untiefe liegt.
Zwischen der Flussmündung und dem, auf dem vorgeschriebenen Wege
in einer Entfernung von 25 Seem. von der Barre liegenden Orte Kota Striah findet
man 4 bis 9m Wassertiefen, Bei Kota Striah ist auf 6 bis 7,3m Wasser Schlamm-
grund, in einem Abstand von 2!/2 Kblg. von dem Ufer, ein Ankerplatz,
Bei dem Verlassen von Kota Striah halte man nach dem linken Ufer hin-
über und bleibe von der ersten Landspitze am rechten Ufer gut weit ab; dann
steuere man ziemlich im Mittefahrwasser, halte sich jedoch etwas näher an dem
linken als an dem rechten Ufer. Als allgemeine Regel ist zu beachten, dass
man die vorspringende Uferspitze vermeiden muss.
In dem Fahrwasser zwischen Kota Striah und Battarabbit findet man
Wassertiefen von 11 bis 20m.
Sobald man die Spitze Single-tree (eine Uferspitze dicht unterhalb Batta-
rabbit, wo auf dem äusseren Ende ein einzelner grosser Baum steht) erreicht
hat, und beim Umsteuern derselben gut weit abgeblieben ist, steuere man direct
auf die, dann in der Flussbiegung am linken Ufer in Sicht kommende Residenz
des Sultans Abdullah, welche den Namen Battarabbit hat. Dabei halte man
sich längs dem linken Ufer, bis die erste Uferspitze oberhalb Battarabbit erreicht
ist und gehe dann nach dem rechten Ufer, bis die Spitze umsteuert ist, hin-
über. Dann muss man wieder nach dem linken Ufer zurück und sich im
Allgemeinen längs diesem halten, da zwischen dieser Uferspitze und dem Orte
Durian Sabatang zahlreiche Sandbänke in der Mitte des Flusses und bei allen
Uferspitzen liegen.
Nachdem noch eine weitere Uferspitze oberhalb Battarabbit passirt ist,
erreicht man Long Reach; in diesem Fahrwasser muss man sich gleichfalls längs
dem linken Ufer halten und darf erst nach dem rechten Ufer zu stehen, wenn
dieses Fahrwasser passirt ist. An dem rechten Ufer halte man sich dann bis
ungefähr 1 Kblg. oberhalb der nächsten Uferspitze.
Die Schifffahrt ist in diesem 'Cheil des Flusses wegen der schmalen
Fahrwasserrinne zwischen den Sandbänken und wegen des gänzlichen Fehlens
von Landmarken sehr schwierig. Längs dem rechten Ufer halte man sich,
bis eine kleine Insel an Backbord passirt und eine Oefinung in den Jungeln
erreicht ist. Sobald man die Insel auf 1 Kblg. hinter sich hat, halte man auf
die am linken Ufer befindliche Spitze zu, berücksichtige dabei jedoch die
Gezeitenströmung ‚und bleibe dann an diesem Ufer, bis Durian Sabatang
erreicht ist.
In dem letzten Theil des Fahrwassers ist sehr grosse Vorsicht nöthig,
denn die tiefe Fahrwasserrinne ist sehr schmal und die an beiden Seiten desselben
liegenden Sandbänke fallen bei Niedrigwasser trocken. Von I. Br. M. 8.
„Ringdove“ wurde die geringste Wassertiefe in diesem Fahrwasser, bei Niedrig-
wasser-Springzeit, zu 2,4m und bei Hochwasser-Springzeit zu 5,5m gefunden.
Bei Durian Sabatang müssen die Schiffe sich so verankern, dass beim
Schwaien dieselben sowohl von den dort befindlichen Badehäusern, als wie
auch von der bei Niedrigwasser trockenfallenden Sandbank frei bleiben. Die
Sandbank erstreckt sich von dem Nord-Ufer und nimmt %.4 der Flussbreite ein,
Durian Sabatang ist der höchste gelegene Punkt an diesem Flusse, den
Kanonenboote mit 3.4m Tiefgang erreichen können und liegt 43 Seem. strom-