3.3 Wasserstand
Nordseezustand 2004
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3.3.3 Zusammenfassung
Aufgrund der geographischen Lage von Cuxhaven am nach Nordwesten geöffneten
Mündungstrichter der Elbe treten hier die höchsten Hochwasserstände und stärksten
Sturmfluten in Verbindung mit NW-Winden und entsprechend niedrige Wasserstände
bei entgegengesetztem Windstau (SE) ein. Die monatlichen Abweichungen der Hoch-
und Niedrigwasserstände von der Klimatologie stehen deshalb in engem Zusammen
hang mit Häufungsanomalien von NW-Wetterlagen. Das gehäufte Auftreten solcher
Wetterlagen im Berichtsjahr bildete sich in mehrheitlich überdurchschnittlichen Was
serständen ab. Auch die 3 Sturmfluten des Jahres 2004 waren entweder mit NW-Stür-
men oder starken NW-Winden abziehender Sturmtiefs assoziiert.
Die zeitliche Entwicklung der Hoch- und Niedrigwasser seit 1971 zeigt, dass staube
dingte, außergewöhnlich hohe Wasserstände vor 1988 fast ausnahmslos im Herbst
eintraten und seither bevorzugt auf die Wintermonate entfallen. Dieser Regimewech
sel ereignete sich zeitgleich mit dem Regimeshift der Nordseetemperatur. Beide ste
hen in ursächlichem Zusammenhang mit Veränderungen der atmosphärischen Zirku
lation (vgl. Mischmasch-Klima, S. 95).