4.3 Metalle
Nordseezustand 2004
185
teristische Muster sind noch unbekannt. Bei der Interpretation der Daten ist unbedingt
zu berücksichtigen, dass die hohen Gehalte in einem Gebiet mit sehr geringem Fein
kornanteil im Sediment gemessen wurden (vgl. Tab. 4-6, S. 183). Bezogen auf das Ge
samtsediment ergeben sich deutlich geringere Konzentrationen.
200
180
160
140
120
100
80
Abb. 4-44: Räumliche Verteilung des Bleigehalts in der Feinkorn fraktion (<20 ¿um) des Oberflä
chensediments im Februar2000.
Fig. 4-44: Spatial distribution of mercury content in the fine grain fraction (<20 pm) of surface
sediments in February 2000.
4.3.4.4 Zeitliche Entwicklung
Die Schwermetallbelastung im Oberflächensediment der AWZ war in den vergange
nen 30 Jahren insgesamt rückläufig, stagniert jedoch seit etwa 10 Jahren. Dies gilt be
sonders für die küstennahen, durch Flussfrachten stark beeinträchtigten Gebiete. Seit
1999 wurden allerdings teilweise wieder deutlich höhere Konzentrationen auf den Sta
tionen im Schlickfallgebiet südöstlich Helgolands (>KS<, Abb. 4-42, S. 182) gemessen.
Die zeitliche Entwicklung des Quecksilbergehalts in diesem Gebiet wird in Abb. 4-45
durch jährliche Boxstatistiken (s. Fußnote, S. 177) für den Zeitraum 1976 - 2004 veran
schaulicht. Die Konzentrationen lagen zu jeder Zeit erheblich oberhalb des grau her
vorgehobenen Hintergrundintervalls. Während die Mediankonzentration, außer im
Jahr 1999, in den letzten Jahren durchaus im Schwankungsbereich der 1990er liegt,
ist eine erhebliche Zunahme der Streuung, die vor allem in den Jahren 1999,2000 und
2004 hervortritt, unübersehbar. Ein ähnliches, wenn auch schwächeres Signal wurde
auch für Blei, Kupfer und Zink nachgewiesen. Darüber hinaus war der beobachtete Ef
fekt nicht regional begrenzt. Auch in den nördlicheren, küstennahen Trendüberwa
chungsgebieten (vgl. Abb. 4-42, S. 182) wurden im gleichen Zeitraum erhöhte Konzent
rationen gemessen. Eine weitergehende Betrachtung dieses Phänomens ist in Loewe
et al. (2005) enthalten.