4.3 Metalle
Nordseezustand 2004
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möglich macht. Die Funktion des Meeresbodens ist u. a. von Stromstärke, Turbulenz,
Bathymetrie und den Eigenschaften des Sediments selbst abhängig und darum raum
zeitlich wenig bestimmt. Die unterschiedliche Zusammensetzung und Beschaffenheit
der Sedimente erschwert die Vergleichbarkeit und Interpretation raumzeitlicher Ent
wicklungen in der Metallbelastung weiter. Bedingt Abhilfe schaffen einheitliche Be
zugsgrößen, wie sie der hier verwendete Feinkornteil des Sediments darstellt.
4.3.4.1 Merkmale des Feinkornanteils
Die vorwiegend an Schwebstoff gebundenen Elemente sedimentieren in der Nordsee
in relativ eng umgrenzten Gebieten. Physikalisch zeichnen sich diese Regionen vor al
lem durch einen geringen Eintrag kinetischer Energie aus; einmal sedimentierte Teil
chen zeigen hier nur geringe Neigung zur Resuspension. Das wichtigste Sedimentak
kumulationsgebiet der Nordsee befindet sich im tieferen Teil des Skagerrak und in der
norwegischen Rinne. Aber auch im Schlickfallgebiet südöstlich von Helgoland, im Ur
stromtal der Elbe, wird Nettosedimentation beobachtet. Hier enthält des Sediment ei
nen hohen Feinkornanteil (Korngrößen < 20 pm) von 15 bis 45%. Weite Teile des
Meeresbodens der Nordsee sind hingegen mit Sanden bedeckt und zeichnen sich
durch geringe Feinkornanteile im Sediment aus. In diesen als dispersiv geltenden Ge
bieten findet keine Nettosedimentation statt. Abb.4-41 zeigt Ergebnisse von Korngrö
ßenanalysen, die an auf dem Deutschen Festlandsockel entnommenen Sediment-
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Abb. 4-41: Räumliche Verteilung des Anteils der Feinkornfraktion (< 20¡um) am Gesamtsedi
ment im Zeitraum 1995 - 2004.
Fig. 4-41: Mean spatial distribution of relative grain size fraction (< 20 jam) as compiled from
surface sediment samples from the period 1995 - 2004.
proben aus dem Zeitraum 1995 bis 2004 vorgenommen wurden. Die schlickigen bzw.
feinsandigen Gebiete in der inneren Deutschen Bucht und auf der Weißen Bank treten
durch einen hohen Feinkornanteil deutlich hervor.