Skip to main content

Full text: 40: Nordseezustand 2004

4 Meereschemie 
150 
Nordseezustand 2004 
Für den ersten Zeitabschnitt von knapp 10 Jahren ergab sich an den küstennahen Sta 
tionen (mit t 0 5 = 28.8 a, Elbe 1 und 14.7 a, LTIEF) nur eine geringfügige Reduktion 
der Lindankonzentration, während für DTEND einander kompensierende gegenläufi 
ge Trends festgestellt wurden (t 0 5 = ± 3a). Im Jahr 1998 (bzw. 1996, DTEND) setzte 
an allen drei Stationen ein rapider, gleichstarker Rückgang der Lindankonzentration 
ein (1.8 a, Elbe 1; 1.9 a LTIEF und DTEND). Der Lindangehalt hat sich demnach seit 
her in der Deutschen Bucht etwa alle 2 Jahre - und damit doppelt so schnell wie der 
a-HCH-Gehalt - halbiert (Abb. 4-23). An der Station Elbe 1 sank der Lindangehalt von 
2.35 ng/L (1998) um 90 % auf 0.23 ng/L (2003). Im Jahr 2004 blieb der Lindangehalt 
unverändert (0.24 ng/L). 
4.2.2.3 HCH-Gehalte des Sediments 
Aufgrund der relativ polaren Eigenschaften der HCH-Verbindungen findet nur eine ge 
ringe Anreicherung im Sediment statt; die Konzentrationen lagen daher häufig unter 
halb der Bestimmungsgrenzen. 
In der Deutschen Bucht wurden auch im Jahr 2004 die höchsten Konzentrationen in 
Proben der schlickreichen Station >KS11< vor der Elbmündung gemessen. Im Mittel 
wurden hier Belastungen mit a-HCH von 0.15 pg/kg und mit y-HCH von 0.06 pg/kg 
festgestellt. Im übrigen Gebiet variierten die Gehalte von < 0.005 bis 0.06 pg/kg. 
Zeittrends sind aufgrund der hohen Variabilität der Konzentrationen und des relativ 
kurzen Beobachtungszeitraums von gegenwärtig zehn Jahren bislang nicht erkenn 
bar. 
4.2.3 Lipophile Chlorkohlenwasserstoffe (HCB, PCB, DDT) 
Obwohl die drei Schadstoffklassen HCB, PCB und DDT sehr unterschiedliche Anwen 
dungen haben und sich chemisch unterscheiden, lassen sie sich gut gemeinsam be 
trachten. Alle drei Gruppen sind sehr lipophil (Kow-Werte von 5 bis 7, s. Fußnote, S. 143) 
und in der Umwelt recht stabil (persistent), weshalb sie sich in abiotischer Umgebung 
sehr ähnlich verhalten. Ihre Lipophilie bedingt eine hohe Affinität zu Feststoffen und 
demzufolge eine starke Anreicherung dieser Schadstoffe in Schwebstoffen und Sedi 
menten, so dass nur geringe Mengen in gelöster Form im Wasser verbleiben. Eine 
noch stärkere Anreicherung findet in Biota statt (Bioakkumulation). Auch die Eintrags 
pfade ähneln sich insofern, als es heute kaum noch direkte Eintragsquellen gibt, da 
die Anwendung dieser Stoffe reglementiert ist. Als Eintragswege kommen insbeson 
dere diffuse Quellen in Betracht, unter denen die atmosphärische Deposition eine be 
deutende Rolle spielt. 
4.2.3.1 CKW-Gehalte des Meerwassers 
Die Elbe ist mit HCB deutlich belastet; allerdings nimmt die HCB-Konzentration bereits 
im Ästuar sehr stark ab. Im Juli / August 2004 sank beispielsweise die Konzentration 
von Stade (410 pg/L) über Cuxhaven (134 pg/L) bis zur Station Eider (6.5 pg/L) in der 
inneren Deutschen Bucht um fast zwei Größenordnungen. Die starke Affinität des 
HCB zum Schwebstoff führt über Sedimentation zur raschen Reduktion der HCB-Kon- 
zentrationen in der Wassersäule. 
Im Sommer 2004 wurde in der Elbfahne der Deutschen Bucht eine Mediankonzentra 
tion von 3 pg/L bestimmt. In der übrigen Deutschen Bucht und Nordsee lag eine sehr
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.