4.1 Nährstoffe
Nordseezustand 2004
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halte Ende Oktober ein, maximale Silikatwerte im Dezember. Die Konzentrationen des
gebundenen Stickstoffs steigen den gesamten Winter über an und fallen mit Beginn
der ersten Planktonblüte steil ab (vgl. Abb.4-16,5.138).
2004
Time
S 30
s 33
Correlation
Phosphate
Jan/Feb
Feb/Mar
1.15 ± 0.21
0.91 ±0.18
0.69 ± 0.20
0.63 ±0.18
-0.94
-0.91
N0 3 + N0 2
Jan/Feb
Feb/Mar
31.4 ±9.2
42.6 ± 6.5
13.7 ±8.9
19.4 ±6.4
-0.93
-0.98
Silicate
Jan/Feb
Feb/Mar
23.4 ± 4.9
23.0 ± 4.8
9.5 ± 4.8
9.9 ± 4.7
-0.96
-0.97
Tab. 4-1: Geschätzte Nährstoffkonzentrationen mit 95%-Vertrauensbereich (jumoi/L) für Kü
stenwasser (5 30 ) und Meerwasser der eigentlichen Deutschen Bucht (S 33 ).
Table4-1: Estimated nutrient concentrations with 95% prediction limits (jumol/L) for Coastal
water (5 30 ) and sea water ofthe German Bightproper (5 33 ).
Die langzeitliche Entwicklung der Nährstoffkonzentrationen im Küstenwasser der
Deutschen Bucht ist aus Abb. 4-5 ersichtlich. Sie zeigt für den Salzgehalt 30 geschätzte
winterliche Konzentrationen von Phosphat, Silikat sowie Nitrit und Nitrat im Zeitraum
1978 - 2004. Für Phosphat und Silikat sind darüber hinaus Referenzkonzentrationen
aus dem Jahr 1936 angegeben, als die Landwirtschaft noch extensiv - d. h. ohne
größeren Einsatz von Mineraldünger und ohne intensive Viehhaltung - betrieben wur
de.
Die Phosphatkonzentration ist trotz zeitweilig starker zwischenjähriger Schwankungen
zu Beginn der 1990er Jahre deutlich zurückgegangen. Dieser rückläufige Trend hat
sich jedoch in den vergangenen 10 Jahren nicht fortgesetzt. Im Winter 1978 war die
Konzentration noch 4mal so hoch wie im Jahr 1936 (0.56 ±0.14 pmol/L), im Winter
2004 nur noch doppelt so hoch wie die Referenzkonzentration (Abb. 4-5).
Die Konzentration der löslichen Stickstoffverbindungen (Nitrat und Nitrit) im Küsten
wasser unterlag starken zwischenjährigen Schwankungen und gegenläufigen Trends.
Seit 1999 zeichnet sich eine verstärkte Reduktion von etwa 3 pmol/L und Jahr ab, die
im Winter 2004 zur vorläufig geringsten Konzentration der Zeitreihe führte. Der aktu
elle Wert entspricht etwa einer Halbierung des Gehaltes von 1978. Referenzwerte für
das Jahr 1936 liegen nicht vor.
Auch die winterlichen Silikatkonzentrationen unterlagen starken Änderungen von Jahr
zu Jahr. Während die geschätzten Konzentrationen von 1993 bis 1996 im Bereich des
Referenzwertes für 1936 (18.5 ± 2.9 pmol/L) lagen, wurde dieser Vergleichswert in
den Folgejahren um etwa 35 % überschritten.
Im Gegensatz zu den Nährstoffkonzentrationen im Küstenwasser sind die Phosphat-
und Silikatkonzentrationen im Wasser der eigentlichen Deutschen Bucht (S 33 ) inzwi
schen von den zugehörigen Referenzwerten nicht mehr signifikant verschieden. Für
die Konzentration der löslichen Stickstoffverbindungen liegt auch für S 33 kein Refe
renzwert aus dem Jahr 1936 vor.
Infolge des andauernd verstärkten Einstroms salzreichen Atlantikwassers, das sich
bis in die Deutsche Bucht auswirkte (vgl. Abschnitt3.5.1,5.105), wurden hier im Winter
2004 höhere Salzgehalte beobachtet als im Vorjahreszeitraum. Die Vermischung die