Die Gründung der Norddeutschen Seewarte markiert den Beginn der maritim-wissenschaft-
lichen Dienste in Deutschland. Daraus sind nicht nur die maritime Verwaltung und der Deutsche
Wetterdienst hervorgegangen. Auch die Meeresforschung findet hier ganz wesentliche Wurzeln.
Das 125jährige Jubiläum ist Anlaß, einen Augenblick innezuhalten und darüber nachzudenken,
wo wir heute stehen: nicht weil wir uns selbst anerkennend auf die Schulter klopfen wollen,
sondern um die Bedeutung maritimer Aufgaben und Interessen in Deutschland, an denen die
maritime Verwaltung ihren Anteil hat, hervorzuheben. Wir wollen daher diese Möglichkeit
nutzen, auf die Geschichte unserer Verwaltung aufmerksam zu machen, darauf, was sie geleistet
hat und wo ihre künftigen Aufgaben liegen. Das geschieht durch eine Sondermarke der Deutschen
Bundespost, durch das Buch „Schiffahrt und Meer — 125 Jahre maritime Dienste in Deutschland“,
das in diesen Tagen im Buchhandel erschienen ist, und durch die heutige Veranstaltung.
Zu diesem heutigen Festakt heiße ich Sie alle herzlich willkommen. mein besonderer Gruß
gilt Ihnen, Herr Erster Bürgermeister, Ich danke Ihnen, dem Präsidenten des Senats der Freien
und Hansestadt Hamburg und Hausherm, daß Sie uns für diese Veranstaltung den Großen
Festsaal des Rathauses zur Verfügung gestellt haben und uns so großzügig unterstützen.
Ich begrüße Sie, Herr Minister, sehr herzlich als unseren obersten Dienstherrn und ich
danke Ihnen, daß Sie heute die Festansprache halten werden zu dem Thema „Seeschiffahrt und
maritime Verwaltung in Deutschland in Vergangenheit und Zukunft“.
Ich begrüße die Herren Senatoren Vahrenholt und Hajen und die Herren Abgeordneten des
Deutschen Bundestages und der Hamburger Bürgerschaft.
Ein besonderer Gruß gilt den Vertretern des Konsularkorps. Ihre Teilnahme macht deutlich,
wie sehr wir auf die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg angewiesen sind. Und ich
nutze auch diese Gelegenheit, um mit aller Deutlichkeit hervorzuheben: Gerade bei unserer
Arbeit ist das Miteinander mit Kollegen und Menschen aus vielen anderen Ländern selbstver-
ständlich und unerläßlich. Viele dieser dienstlich entstandenen Kontakte haben uns auch persön-
lich bereichert durch neue Einsichten und neue Freundschaften. Mit aller Entschiedenheit wenden
wir uns deshalb gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Ich begrüße die Vetreter der Bundes- und Landesministerien sowie die Leiter und Vertreter
der vielen Behörden, denen wir in unserer Arbeit verbunden sind. Zu diesen Behörden gehört
auch der Bundesgrenzschutz, der für uns Vollzugsaufgaben auf See wahrnimmt. Mein Gruß
und mein Dank gilt dem Musikkorps des Bundesgrenzschutzpräsidiums Nord, das diese Veran-
staltung musikalisch umrahmt.
Ein besonderer Gruß gilt den Vertretern der maritimen Wirtschaft, der unsere Arbeit dient.
Ich danke Ihnen, Herr Dr. Asche, der Sie als Präses der Handelskammer Hamburg einen der
beiden Gründungsväter (oder -mütter?) repräsentieren, daß Sie für die maritime Wirtschaft
sprechen werden. Als Repräsentanten des maritimen Bereichs betrachte ich auch den DNV und
die vielen örtlichen Nautischen Vereine, deren Vertreter ich hier sehr herzlich begrüße. Die
Entstehung ihrer Vereinigungen geht auf sehr ähnliche Überlegungen zurück wie die der Nord-
deutschen Seewarte.
Ich begrüße die Repräsentanten der vielfältigen Disziplinen der Meereswissenschaft und
Meteorologie. Wir fühlen uns Ihnen durch unsere Arbeit, aber auch durch die in weiten Teilen
gemeinsame Geschichte sehr verbunden. Mein Dank gilt Ihnen, Herr Professor Siedler, daß Sie
als Vorsitzender der Senatskommission für Ozeanographie der Deutschen Forschungsgemein-
schaft für die maritime Wissenschaft das Wort ergreifen werden.
Ich bitte um Nachsicht, wenn ich keine weiteren Gäste namentlich nenne. Sie alle, die Sie
aus Politik und Wirtschaft, aus Wissenschaft und Verwaltung zu dieser Veranstaltung gekommen
sind, demonstrieren damit maritimes Bewußtsein. Dafür danke ich Ihnen sehr. Meine Hoffnung
ist, daß diese Demonstration auch ins Binnenland hinein wirkt. Es ist schon etwas dran an der
sarkastischen Bemerkung, daß die Deutschen mit dem Rücken zum Meer leben. Nicht immer
findet der maritime Bereich eine ähnlich kraftvolle Fürsprache wie etwa die Luft- und Raumfahrt.
Nur selten findet der maritime Bereich auch im Binnenland eine so große Beachtung wie bei
den schrecklichen Schiffsunglücken und Tankerkatastrophen der letzten Wochen. Wir sind also
immer wieder aufgerufen, auf die Bedeutung maritimer Belange hinzuweisen. Dem möge auch
die heutige Veranstaltung dienen.