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Full text: Jahresbericht 1875-1878

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dischen Marine die Seewarte mit einem Besuche und verbrachten daselbst mehrere Stunden in der Besich 
tigung der Apparate, Einrichtungen u. s. w. 
6) Im Mai 1878 nahmen die nachfolgend benannten Offiziere der Japanischen Marine (Hydrographi 
sches Departement) die Einrichtungen bei zwei verschiedenen Gelegenheiten in eingehendster Weise in 
Augenschein: die Herren Yauagi Yuogoshi, Totake Hederiki, Isono Keu, Kurokawa Ukuma. 
Diese Herren bereisten im Aufträge ihrer Regierung Europa, um die maritimen Einrichtungen der einzelnen 
Staaten kennen zu lernen. 
7) Am 28. Juli desselben Jahres beehrte Se. Exzellenz, der Herr Präsident des Reichskanzleramtes, 
Staatsminister Hoffmann unter Begleitung Sr. Magnifizenz des Herrn Bürgermeister Kirchenpauer die 
Seewarte mit einem Besuche und nahm von den Einrichtungen eingehende Kenntniss. 
8) Im September desselben Jahres besuchte die in Hamburg versammelte Permanente Kommission der 
Europäischen Gradmessung das Institut. Es waren dies die Herren: Exzellenz Baeyer, Villarceau, 
Bauernfeind, Bruhns, Oppolzer, Hilgard, Ch. Sainte-Claire-Deville, Plantamour, Sei 
del, Peters, Jbanez, Ferrero, Mayo, Hirsch, Bruns, Barozzi. 
Im Laufe der letzten drei Jahre, über welche sich dieser Bericht erstreckt, wurde die Seewarte von 
ungefähr 400 Besuchern, die allen Ständen angehörten, beehrt. Unter dieser Zahl sind natürlich jene Be 
suche, welche geschäftlicher Natur waren, als von Seeleuten, Kapitänen, Steuerleuten, Mechanikern u. s. w., 
nicht mit einbegriffen. 
Aus der grossen Anzahl von Fachgenossen der Meteorologie, Hydrographie, Astronomie und Physik 
nennen wir hier nur, unter Weglassung einiger Namen, welche schon angeführt wurden, die Herren : Buys- 
Ballot, Mohn, von Bezold, Buchan , Hoff'meyer , Pujazon, Weyprecht, Reye, Kundt, 
Rayez, Rubenson, Kronecker, Schoenfeld, Winnecke, Ritter (Aachen), Karsten (Kiel), 
Klinkerfues, Gylden, von Seebach, Zittel, Neumann (Leipzig), Zöllner, von Fehling (Stutt 
gart), Peters (v. d. Ver. Staaten), Weiss (Wien), Palisa (Pola), Delffs, Romberg (Bremen), Schütz 
(Wustrow), Schreiber (Leer), Engel (Stralsund), Oehme, Moehl, Prestel, Kiessling, Mattem, 
v. Littrow, Peter in, Günther u. a. m. 
4. Dem Andenken an Wilhelm Wagner und Ludwig Fuchs gewidmete Worte. 
Im Jahre 1878 verlor die Deutsche Seewarte zwei ihrer Beamten durch den Tod. Die Direktion 
wünscht an dieser Stelle und ehe die in allgemeinen Zügen dargelegte Geschichte des Institutes abgeschlos 
sen wird noch der Pflicht zu genügen, dem Andenken Kapitän Wagner’s und Ludwig P'uclis’, in an 
erkennender Würdigung der von denselben geleisteten Dienste, einige Worte zu widmen. 
Kapitän Wilhelm Wagner, Vorstand der Abtheilung I der Deutschen Seewarte. 
Ferdinand Leopold Wilhelm Wagner wurde am 18. April 1830 als der Sohn des verstorbenen 
Geheimen Medizinairathes Prof. Dr. Wagner in Berlin geboren. Nach einer sorgfältigen Erziehung im elter 
lichen Hause zusammen mit zahlreichen Brüdern und Schwestern, unter welchen wir nur den leider zu früh 
verstorbenen, hoch verdienten Chirurgen Prof. Wagner in Königsberg nennen, besuchte er das Friedrich 
Wilhelm-Gymnasium in Berlin bis Oberprima und trat sodann, einer Neigung zum Seeleben folgend, im 
November 1848 an Bord eines hamburgischen Kauffahrtei-Schiffes als Decksjunge ein. Schon nach der 
ersten Reise trat Wagner im Beginne des Jahres 1850 in die Königl. Preuss. Kriegsmarine über und 
machte als Kadett II. Klasse an Bord S. M. S. Amazone, traurigen Schicksales, und S. M. S. Merkur einige 
Reisen in der Ost- und Nordsee und nach Brasilien. Auf der zuletzt genannten Reise war der junge 
Wagner eingeschifft zugleich mit den Kadetten I. Klasse Bätsch (jetzt Kontre-Admiral und Direktor der 
Kaiserl. Admiralität) und Freiherrn von Schleinitz (jetzt Kapitän zur See und Vorstand des Hydrogra 
phischen Bureaus). In dem unbezwinglichen Drange, die Welt zu sehen, kehrte der nunmehr 21 Jahre 
zählende junge Seemann bei seiner Rückkehr nach Europa zur Kauffahrtei - Marine zurück, da die in den 
ersten Anfängen stehende Preuss. Kriegsmarine ihm nicht viel Gelegenheit bieten konnte, seinen Hang nach 
Seefahrten in ferne Gegenden der Erde zu befriedigen. Er diente auf Hamburger Schiffen als Matrose
	        
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