55
Swinoujscie 669 cm. Der Wasserstand in Kotobrzeg stieg auf einen Höchststand von 640
cm, gemessen am 4. November um 02 UTC.
Abb. 6.15.2. Wasserstandsänderungen während der Sturmflut vom November 1995
Während dieser Sturmflut stieg der Wasserstand auf 1,6 - 2 m über Normal. Die
Wasserstände blieben über 24 Stunden lang oberhalb des Alarmpegelstands und sanken
dann langsam wieder auf normale Werte. Bezogen auf den Referenzwasserstands-Indikator
(536 cm am 2. November) dauerte die Sturmflut zwischen 50 Stunden in Kotobrzeg und 55
Stunden in Warnemünde.
Die Form der Variationskurve dieser Sturmflut ist typisch für einen lang anhaltenden
auflandigen Sturm gleichbleibender Stärke und Richtung: ein relativ steiler, unregelmäßiger
Anstieg (z.B. in Warnemünde 165 cm innerhalb von 14 Stunden), ein praktisch flaches
Maximum (Plateau) mit geringfügigen Schwankungen (in Warnemünde innerhalb von ca. 12
Stunden zahlreiche Schwankungen mit einer Amplitude von nur 5-10 cm), und eine relativ
gleichmäßige Abnahme (ca. 85 cm in 8 Stunden) auf einen Wasserstand, der bedeutend
höher ist als vor der Sturmflut.
6.16 April 1997
Meteorologische Lage
Am 9. - 10. April 1997 wanderte ein sich abschwächendes Hochdruckgebiet von Mittel
europa nach Westen und blieb stationär über Frankreich und den Britischen Inseln (1034
hPa vor Irland), während Tiefdruckgebiete von der Norwegischen See aus in südwestlicher
Richtung über Skandinavien und die Ostsee hinwegzogen. Einige der Tiefdruckgebiete
füllten sich auf ihrem Weg nach Süden bald auf, während aus anderen Sekundärzentren
entstanden (Abb. 6.16.1.).