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Full text: 39: Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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6.13 Januar 1995 
Meteorologische Lage 
Am 1. Januar erstreckte sich ein Hochdruckrücken von den Britischen Inseln nordwärts über 
die Norwegische See und die Nordsee, später auch über das nördliche Skandinavien, 
während ein stationär über Zentralskandinavien und den angrenzenden Gebieten liegendes 
großes Tief (971 hPa um 00 UTC am 1. Januar) sich auffüllte. Im Süden berührte es die 
westlichen Gebiete der südlichen Ostseeküste (Abb. 6.13.1.). Starke ablandige Winde der 
Stärke 7-9 Bft setzten am 1. Januar ein und hielten bis Mitternacht an, um dann unter 
Abschwächung langsam auf N-NO zu drehen und am 2. Januar gegen 03-06 UTC wieder an 
Stärke zuzunehmen. Im mittleren Teil der Küste hielten die vorwiegend küstenparallelen 
Wnde mit leicht auflandiger (westlicher) Tendenz bis zum Nachmittag des 2. Januar an. 
Der Luftdruck über Skandinavien stieg stetig an, während sich das Tief ostwärts bewegte, 
und am 2. Januar nachmittags stellte sich über der gesamten Ostsee eine nord- bis 
nordöstliche Luftströmung ein. Die Wndstreichlänge der stürmischen Nordwinde entsprach 
nun der gesamten Längsachse der Ostsee. 
In den Frühstunden des 3. Januar briste der Wind auf Sturmstärke auf und wehte mit 9 - 10 
Bft aus Nordost. Er traf zuerst auf den mittleren Bereich der südlichen Ostseeküste (um 
Mitternacht) und später (03 - 06 UTC) auf die westlichen Küstenabschnitte. Um ca. 09 - 12 
UTC nahm der Sturm ab und wehte erst stark, später mäßig mit Windstärke 7-5 Bft. 
Abb. 6.13.1. Zugbahn des Tiefdruckzentrums von 00 UTC am 1. Januar bis 06 UTC am 3. 
Januar 1995, Luftdruck und Wndfeld über der Ostsee am 3. Januar 1995, 06 UTC 
Hydrologische Reaktion des Wasserstandes 
Am 1. Januar wurden an den westlichen Küsten leicht fallende Wasserstände infolge 
mäßiger bis starker ablandiger Winde beobachtet, die gegen Mitternacht abflauten. 
Daraufhin setzte ein unmittelbarer Anstieg des Wasserspiegels ein, der durch den Einfluss 
eines Nordsturms in den Frühstunden des 2. Januar noch beschleunigt wurde. Diese erste 
Phase des Anstiegs dauerte ca. 9 Stunden und führte zu Wasserständen von 580 - 600 cm 
um 05 UTC (Abb. 6.13.2.). Die mittlere Anstiegsrate betrug 8 cm/h, und das Maximum von 
20 cm/h wurde zwischen 6 und 7 UTC am 2. Januar erreicht.
	        
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