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Full text: 39: Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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Hydrologische Reaktion des Wasserstandes 
Bis zum Mittag des 2. Januar bestand die Auswirkung des leicht auflandigen Weststurms in 
einem mäßigen Anstieg der Wasserstände an den westlichen und mittleren Küsten. Am 
frühen Nachmittag begannen die Wasserstände zu fallen, was durch südöstliche stürmische 
Winde am Rand des von Schottland und der Nordsee heranziehenden Tiefs verstärkt wurde. 
Der tiefste Wasserstand wurde in den Morgenstunden des 3. Januar erreicht (um 02 UTC: 
Wismar 478 cm, Warnemünde 488 cm, zwischen 02 und 03 UTC: Sassnitz ca. 520; 
zwischen 04 und 05 UTC: Swinoujscie 484 cm, Kotobrzeg 503 cm). 
Nun folgte ein rascher Anstieg des Meeresspiegels, der sofort einsetzte, nachdem der Wind 
im Anschluss an den Durchzug der Warmfront auf westliche Richtungen gedreht hatte: der 
Anstieg an den westlichen Pegeln begann um 01 - 02 UTC, im mittleren Bereich der Küste 
04 - 05 UTC. Die Wasserstände im westlichen Bereich der Küste stiegen bis 09-10 UTC, 
als vor dem Durchzug eines der Sekundärzentren des Tiefs der Wind vorübergehend stark 
rückdrehte und das Oberflächenwasser von der Küste wegdrückte. Der Wasserstand in 
Wismar fiel dadurch auf ca. 500 cm um 14 UTC. Gleichzeitig stiegen die Wasserstände im 
mittleren und östlichen Bereich der Küste während der Mittagsstunden weiter an. Der 
Anstieg hörte erst nach 13 UTC auf, als das kleine Sekundärtief dieses Gebiet erreichte und 
zu ablandigem Wind führte. Dadurch sanken die Wasserstände in diesem Gebiet plötzlich 
geringfügig ab: auf 552 cm in Swinoujscie und 564 cm in Kotobrzeg, gemessen zwischen 17 
und 19 UTC. 
Abb. 6.1.2. Wasserstandsänderungen während der Sturmflut vom Januar 1976 
Aus diesen unbedeutenden und kurzfristigen Wasserstandsschwankungen entwickelte sich 
die Hauptphase der Sturmflut, nachdem die Okklusion über die Küstenlinie hinweg in 
südöstlicher Richtung gezogen war und der böige NO-NW-Sturm nun direkt auf die Küste 
traf. Im mittleren Bereich der Küste fiel der Wasserstandsanstieg geringer aus und war von 
kürzerer Dauer: der Höchststand wurde am 4. Januar um ca. 00 UTC erreicht, mit Maxima
	        
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