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Full text: 39: Sturmfluten in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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1.4 Meteorologische Bedingungen während der Hochwasser von 1951 - 1999 
An der südlichen Ostseeküste sind Sturmfluten bei Durchzug eines Tiefdruckgebiets mit 
einem Frontensystem am wahrscheinlichsten. Die gefährlichsten Stürme des 
20. Jahrhunderts, von denen jeweils die gesamte Südküste der Ostsee betroffen war, traten 
in der Regel in Folge eines Sturmtiefs auf, das von der Norwegischen See in südöstlicher 
Richtung über Skandinavien und die Ostsee zog. 
Sturmfluten werden durch stürmische Winde aus nordwestlichen bis nordöstlichen 
Richtungen ausgelöst, die hinter solchen Fronten entstehen. Sturmfluten dieses Typs 
können wenige Stunden, aber auch Tage dauern. Überschneiden sich solche Sturmfluten mit 
einem bereits bestehenden hohen Wasserstand aufgrund eines erheblichen Zustroms aus 
der Nordsee, so kann sich daraus ein sehr hoher Wasserstand mit z.T. extremen Werten 
ergeben. Manchmal steigt der Wasserstand gleichzeitig entlang der gesamten Küstenlinie, 
häufiger ist allerdings ein Anstieg an einem Teil der Küste oder ein die verschiedenen 
Küstenabschnitte nacheinander betreffender Anstieg. Schwere Stürme von langer Dauer 
führen in der Regel zu einem erheblichen Anstieg des Wasserstandes im gesamten Verlauf 
der Küste. 
2. LANGZEITVARIABILITÄT DES AUFTRETENS VON STURMFLUTEN 
Die Langzeitvariabilität des Auftretens von Sturmfluten und deren Jahreshäufigkeitsver 
teilung liefern wesentliche Informationen über dieses hydrologische Ereignis. 
2.1 Gumbel-Wahrscheinlichkeiten 
Einige Grundlagen dieser statistischen Methode sind von Stigge (1995) beschrieben worden. 
Die folgende Tabelle ermöglicht einen Vergleich zwischen den Flutschutz-Wasserständen 
(Bemessungshochwasserstand - Normalmittelwasser) und einigen Hochwasserständen mit 
unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit des Unterschreitens von P oder der Wederkehrzeit T in 
Jahren. 
Tabelle 2.1. Einige Hochwasserstände in m über Normalmittelwasser mit unterschiedlicher 
Wahrscheinlichkeit des Unterschreitens von P oder der Wiederkehrzeit T in Jahren; 2000 für 
deutsche Küstenstädte berechnet 
Pegel / P 
0.80 
0.90 
0.95 
0.98 
0.99 
Bemessungs 
hochwasser 
stand 
Name / T in Jahren 
5 
10 
20 
50 
100 
Flensburg 
1.45 
1.63 
1.81 
2.04 
2.21 
3.50 
Schleimünde 
1.38 
1.54 
1.70 
1.89 
2.04 
3.70 
Eckernförde 
1.43 
1.63 
1.82 
2.07 
2.25 
3.60 
Kiel 
1.45 
1.65 
1.84 
2.08 
2.26 
3.40 
Neustadt 
1.38 
1.57 
1.75 
1.99 
2.16 
3.30 
Travemünde 
1.50 
1.70 
1.89 
2.14 
2.32 
3.70 
Wsmar 
1.49 
1.68 
1.86 
2.09 
2.26 
3.20 
Warnemünde 
1.28 
1.44 
1.60 
1.80 
1.95 
2.85 
Stralsund 
1.17 
1.31 
1.45 
1.63 
1.77 
2.70 
Greifswald 
1.34 
1.50 
1.65 
1.85 
2.00 
3.00 
Swinoujscie 
1.16 
1.31 
1.46 
1.65 
1.80 
0.80 
Kotobrzeg 
1.13 
1.26 
1.39 
1.54 
1.66 
1.10 
Die obigen Pegelstationen sind von West nach Ost aufgelistet. Die höchsten Wasserstände 
treten in Buchten auf, die nach Nordosten hin offen sind.
	        
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