3.1 Strömungen
Nordseezustand 2003
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ringsten, eher zufälligen Veränderungen. Im Sommer und Herbst des Jahres 2003 trat
die variable Zirkulationsform V erheblich seltener auf als in den entsprechenden Jah
reszeiten des Vorjahres, im Winter traf das Gegenteil zu. Die erhöhte bzw. verminder
te Präsenz des V-Typs wurde im Winter und Herbst durch etwa gleich große inverse
Änderungen der Häufigkeiten der beiden Rotationsformen kompensiert.
In welcher Weise und in welchem Umfang sich die atmosphärischen Zirkulationstypen
(Tab. 2-1, S. 32) in den Strömungsmustern (Tab. 3-1, S. 51) abbilden, wurde bislang nicht
systematisch untersucht. Ein qualitativer Vergleich des Strömungskalenders mit dem
Wetterlagenkalender für das Jahr 2003 legt jedoch die nachfolgenden physikalisch
plausiblen Korrespondenzen nahe. Die variable Strömungsform V tritt bevorzugt ge
meinsam mit antizyklonalen, häufig schwachwindigen Wetterlagen auf. Stärker aus
geprägte Hochdrucklagen und sowohl hybride ADIR- als auch CDIR-Lagen mit Vor
zugswindrichtungen aus der östlichen Hemisphäre (N - SE) scheinen sich in den eher
seltenen antizyklonalen Strömungsmustern abzubilden. Reine Tiefdrucklagen und
solche mit W - SW Richtungsanteilen produzieren vorzugsweise zyklonale Strö
mungsmuster. Die sehr seltenen, gerichteten Strömungsmuster scheinen mit kurzle
bigen Sturmereignissen oder Starkwindlagen der entgegengesetzen Richtung zu kor
respondieren.