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Full text: 38: Nordseezustand 2003

Nordseezustand 2003 
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Anhang A: Wetterlagenklassifizierung 
Das von Jenkinson und Collinson (1977) entwickelte objektive Verfahren zur Klas 
sifizierung der bodennahen atmosphärischen Zirkulation besticht durch Einfachheit 
und Effizienz. Aus der Luftdruckverteilung im mittleren Meeresniveau (MSLP) werden 
zwei für die Nordseeregion repräsentative Indizes für Wind und Vorticity (Wirbelstär 
ke) abgeleitet. Empirische Relationen zwischen beiden Größen legen anschließend 
nicht nur den Zirkulationstyp fest (Zyklonal, Nordwest etc.), sondern erlauben zusätz 
lich die Identifizierung von Sturmereignissen. 
Grundlage der Bestimmung charakteristischer Größen für Wind und Vorticity aus der 
Luftdruckverteilung ist die gestrophische Approximation der horizontalen Bewegungs 
gleichungen, die sich durch Abschätzung der Größenordnung der Gleichungsterme 
(Skalenanalyse) legitimieren lässt. 
A.1 Wind 
Die geostrophische Approximation reduziert die horizontalen Bewegungsgleichungen 
auf eine diagnostische Gleichgewichtsbeziehung zwischen Coriolisbeschleunigung 
und Druckgradient 
fu 
= -2Qsirupu 
idp 
= P % 
- p-i ^ 
P Rdcp 
~P 
fv 
= 2Qsirupv 
i3p 
= p £ 
= p-i ^ 
RcoscpöA 
~P 
.iE 
RAcp 
i A xP 
RcoscpAA 
Gl. A-l 
Hier sind x und y krummlinige Distanzen (Bogenlängen) entlang der Breitenkreise (cp) 
bzw. Meridiane (X) im sphärischen Koordinatensystem mit R als radialer Entfernung 
vom Erdmittelpunkt. Die Achsenorientierung ist E-wärts, N-wärts und aufwärts in 
Richtung der örtlichen Vertikalen positiv vereinbart, so dass u > 0 und v = 0 (u = 0, 
v > 0) einen reinen Westwind (Südwind) repräsentiert. 
Weiter sind p und p Luftdichte und Luftdruck im Meeresniveau, Q (= 27t/24h) die 
Winkelgeschwindigkeit der Erdrotation und f ( = 2Q sirup) der breitenabhängige Co- 
riolisparameter. Dieser hat den 2-fachen Wert der lokalen Vertikalkomponente des 
Vektors Q, der parallel zur Erdachse orientiert ist und auf der Nordhalbkugel in die 
Atmosphäre weist, und kann deshalb als doppelte Winkelgeschwindigkeit der Tangen 
tialebene im Punkt (X, cp, R) um die örtliche Vertikale infolge der Erdrotation interpre 
tiert werden (planetarische Vorticity). Die Coriolisbeschleunigung führt auf der Nord 
halbkugel zu einer Rechtsablenkung des zunächst in Richtung des stärksten 
Druckgefälles wehenden Windes. Im gestrophischen Gleichgewicht ist die Windrich 
tung tangential zu den Isobaren (Linien gleichen Drucks) und die Windstärke propor 
tional zum Druckgradienten bzw. Isobarenabstand. 
Unter Verwendung der nachfolgend angegebenen Konstanten - der Erdradius wurde 
so festgelegt, dass eine Bogenminute entlang des Äquators oder eines Meridians der 
Internationalen Seemeile entspricht -
	        
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