4.4 Radioaktive Stoffe
Nordseezustand 2003
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tungen. Die Radionuklide im Meerwasser der Irischen See werden zu einem gro
ßen Teil mit den Meeresströmungen in die Nordsee transportiert.
• Trotz der insgesamt niedrigen Konzentrationen künstlicher Radionuklide sind die
Wiederaufbereitungsanlagen als Quellen identifizierbar, und zwar sowohl anhand
der Transurankonzentrationen im Meerwasser als auch durch typische Aktivitäts
verhältnisse. Demnach unterliegen auch partikelgebundene Transurane einem
weiträumigen Transport in der Wasserphase, welcher z. T. an Schwebstofftrans
porte gebunden sein mag.
• Die gegenwärtig in der Nordsee nachgewiesenen Aktivitätskonzentrationen der
meisten künstlichen Radionuklide übersteigen meist nur noch geringfügig die im
Oberflächenwasser des offenen Atlantik gemessenen Konzentrationen, welche
dem globalen Fallout zuzuschreiben sind.
• Die Vorgefundenen Konzentrationen künstlicher Radionuklide lassen den Schluss
zu, dass auch in der Nahrungskette des Meeres keine Werte erreicht werden, die
eine relevante Strahlenexposition des Menschen infolge des Verzehrs von Mee
resfrüchten zur Folge hätten. Auch für die Nordsee gilt der Strahlenschutzgrund
satz: »Die belebte Meeresumwelt ist geschützt, solange der Mensch geschützt
ist«.