4 Meereschemie
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Nordseezustand 2003
Die unterschiedlichen Konzentrationsmuster von DDD und HCB sind z. Z. schwierig
zu interpretieren. Die Tatsache, dass DDD in der Elbe selbst die höchsten Konzentra
tionen aufweist, erscheint zunächst im Einklang mit den gegenüber den HCB-Gehal-
ten deutlich höheren Konzentrationen im Einflussbereich der Elbfahne. Andererseits
liegt HCB im Elbewasser in zweithöchster Konzentration vor, in den schwebstoffbürti-
gen Sedimenten der Elbe sogar mit den höchsten Konzentrationen (Tab. 4-2). In den
Sedimenten der Deutschen Bucht hingegen weist HCB die niedrigsten Konzentratio
nen auf. Allerdings ist HCB auch die Komponente mit der größten Wasserlöslichkeit,
so dass eine leichtere Remobilisierung durch Auswaschen denkbar ist. Die Sediment
gehalte in der inneren Deutschen Bucht sind daher kaum als direkte Ablagerung von
Elbesedimenten oder -Schwebstoffen interpretierbar. Schon weil der Sedimentations
prozess einer Zeitverzögerung unterliegt, müssten für eine mögliche Klärung der Zu
sammenhänge länger zurückliegende Konzentrationen berücksichtigt werden.
Abschließend werden die mittleren Konzentrationen in den Sedimenten der drei wich
tigsten Zuflüsse der Deutschen Bucht in Tab. 4-2 zum Vergleich aufgeführt.
'99-'02
Ems Weser Elbe
mean sediment concentration ifjg/kg DWJ
HCB
<0.1
0.3
5.96 - 8.2
CB153
0.3 - 1.0
3.1 -4.4
3.3
p,p’-DDD
0.13
0.85
4.8
Tab. 4-2: CKW-Konzentrationen im Oberflächensediment der Mündungsbereiche der Flüsse
Ems, Weser und Elbe. Mittelwerte in /jg/kg Trockenmasse für die Jahre 1999 - 2002 (Mess
programm Meeresumwelt2005).
Table4-2: CHC-concentrations in surface Sediments ofthe estuaries ofrivers Ems, Weser, and
Elbe. Mean values in fig/kg dry weight for 1999 - 2002 (Messprogramm Meeresumwelt
2005).
In der Ems wurden erwartungsgemäß die niedrigsten Konzentrationen festgestellt.
Das Sediment der Weser wies relativ hohe PCB-Konzentrationen auf, die auf ähnlich
hohem Niveau lagen wie für die Elbe. In der Elbe wurden darüber hinaus sowohl ver
gleichsweise hohe HCB- als auch DDD-Konzentrationen im Sediment gemessen.
Zeitliche Tendenzen sind für keinen der Stoffe auf keiner Station bisher erkennbar.
Gründe hierfür sind wiederum der kurze Beobachtungszeitraums von nur 10 Jahren
und die hohe Variabilität der Konzentrationen. Auch ein Normieren der Konzentratio
nen auf den TOC-Gehalt führte zu keiner spürbaren Reduktion der hohen Schwan
kungen.