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Full text: 38: Nordseezustand 2003

Nordseezustand 2003 
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Zusammenfassung 
Der Zustandsbericht der Nordsee für das Jahr 2003 wurde gegenüber dem Pilotbe 
richt (Loewe et al. 2003), der auf den meeresphysikalischen Zustand fokussiert war, 
um eine umfassende meereschemische Zustandsanalyse erweitert. Mit der gemein 
samen Darstellung des meteorologischen, hydrographischen und chemischen Zu 
stands der Nordsee wurde ein großer Schritt hin zur Integration der Ergebnisse aus 
den meereskundlichen Teildisziplinen unternommen. Die wichtigsten Ergebnisse sind 
in den nachfolgenden Abschnitten zusammengefasst. 
Atmosphären physik 
Die großräumige atmosphärische Zirkulation, deren grundsätzliche Form und Intensi 
tät sich durch einen Index der Nordatlantischen Oszillation (NAO) abschätzen lassen, 
ist eine wichtige Randbedingung für den ozeanographischen Zustand der Nordsee. 
Im Herbst und Winter 2003 überwogen schwache oder negative NAO-Zustände, wel 
che eine abgeschwächte Zonalzirkulation indizieren. 
Für eine differenziertere Analyse der atmosphärischen Zirkulation über der Nordsee 
wurden die täglichen Wetterlagen mit einem objektiven Verfahren klassifiziert. Gegen 
über dem Vorjahr verdoppelte sich die Häufigkeit von Hochdruckwetterlagen auf 
knapp 30 % (100 Tage). Lange Hochdruckperioden von 16, 17 bzw. 12 Tagen ereig 
neten sich im Februar, März bzw. August. Diese standen in ursächlichem Zusammen 
hang mit anomal kalten Lufttemperaturen im Winter und den mediterranen Tempera 
turen während der Hundstage im August. Die Sturmaktivität reduzierte sich von 24 
(2002) auf 16 Ereignisse und war wesentlich auf die Monate Dezember und Januar 
beschränkt. Die Windstärken waren besonders im Winter und Herbst gegenüber den 
jenigen des Vorjahres stark abgeschwächt. Die Hauptwindrichtungen waren wie im 
Jahr 2002 SW und W und traten mit einer unveränderten Häufigkeit von 18 % bzw. an 
66 Tagen auf. 
Physikalische Ozeanographie 
Modellbasierte Abschätzungen der saisonalen Oberflächenzirkulation der Nordsee 
wiesen im Winter und Herbst 2003 eine erheblich geringere Strömungsintensität und 
Richtungsstabilität auf als im Vorjahr. Der atlantische Einstrom am NW-Rand der 
Nordsee war stark reduziert. Der Nettoeinstrom durch den Kanal fiel gegenüber dem 
Vorjahrestransport von 1 Sv (10 6 m 3 /s) auf 0.03 Sv ab. Der im Herbst 2002 mit unge 
wöhnlich starken SE-Winden verbundene kräftige Ausstrom aus der Ostsee über der 
Norwegischen Rinne trat im Jahr 2003 nicht auf. 
Die Klassifizierung der täglichen Reststrommuster in der Deutschen Bucht belegte er 
neut die Dominanz zyklonaler Strömungsmuster (150 Tage) gegenüber antizyklonalen 
(50 Tage) sowie variablen Zirkulationsformen (109 Tage). Während sich die Jahres 
häufigkeiten dieser Haupttypen von den Vorjahreswerten (143, 42, 131 Tage) wenig 
unterschieden, wurden starke inverse Änderungen im Anteil variabler Zirkulationsmu 
ster, die teils durch mesoskalige Wirbelstrukturen geprägt sind, für die Jahreszeiten 
Winter und Herbst festgestellt. Einem Häufigkeitsanstieg von 13 (Winter 2002) auf 34 
Tage im Winter 2003 stand ein Rückgang von 35 auf 14 Tage im Herbst gegenüber.
	        
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