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Full text: Jahresbericht 1990

Schwermetalle 
Programm wurden Sedimentproben an 30 Statio 
nen der westlichen Nordsee entnommen und 
analysiert. Hierbei wurden keine auffallend hohen 
Schwermetallgehalte gefunden. 
Neben Sedimenten wurden auch Schweb 
stoffe untersucht. An einer Station in der inneren 
Deutschen Bucht, im ehemaligen Einbringungs 
gebiet für Klärschlamm, geht die Meßreihe zurück 
bis in das Jahr 1977. Hier wurde die Einbringung 
von Klärschlamm im Jahr 1980 eingestellt. Die 
Abb. 9 zeigt das an dieser Station ermittelte 
Quecksilber/Eisen-Verhältnis. Ein in den frühen 
achtziger Jahren beginnender Rückgang ist zu 
erkennen. 
Überwachung auf Halogenkohlenwasserstoffe: 
Meerwasser 
Die Überwachung von Halogenkohlenwas 
serstoffen insbesondere in der Deutschen Bucht 
und der westlichen Ostsee wurde fortgesetzt. Ziel 
war es unter anderem, anhand von Zeitreihen 
festzustellen, ob die Verschmutzung mit organi 
schen Schadstoffen weiter zunimmt-wie häufig 
angenommen - und damit alle eingeleiteten Maß 
nahmen wirkungslos geblieben sind. Selbst die 
wissenschaftliche Diskussion darüber ist noch 
nicht abgeschlossen, da für die Zeitreihen geeig 
nete Daten mit hoher Vergleichbarkeit fehlen. 
Am Beispiel der Ostsee wurden zur Bewer 
tung eines Trends bei der Verschmutzung durch 
Organohalogenverbindungen Zeitreihen ver 
gleichbarer Daten aus der Überwachungstätig 
keit des BSH für die Kieler Bucht und das Arkona- 
becken zusammengestellt (Abb. 10). Die 
Datenreihen aus der Kieler Bucht sind, bedingt 
durch die Lage in einer Übergangs- und Vermi 
schungszone, wenig aussagefähig. Das Arkona- 
becken liegt östlich der Darßer Schwelle in der 
eigentlichen Ostsee. Hier ist der Wasseraus 
tausch gering, und Änderungen verlaufen weni 
ger sprunghaft. Bei a-HCH ist ein deutlicher Abfall 
der Konzentration um ca. 50% seit Beginn der 
Zeitreihe erkennbar. Dieser Rückgang ist plausi 
bel, da die Verwendung technischen HCHs (mit 
60% a-HCH als Hauptbestandteil) ab Mitte der 
70er Jahre verboten wurde. Beim Lindan (y-HCH) 
dagegen läßt die vorliegende Zeitreihe einen 
deutlichen Trend (noch) nicht erkennen. 
Überwachung auf Halogenkohlenwasserstoffe: 
Oberflächensedimente 
Weiterhin wurden Untersuchungen an einer 
ersten Serie von Proben der Oberflächensedi 
mente in Nord- und Ostsee abgeschlossen. 
Ostsee-Sedimente sind aus drei Gründen 
höher mit organischen Schadstoffen belastet als 
solche aus der Nordsee: 
1) Das Schadstoffniveau der Ostsee ist wegen 
des geringen Wasseraustausches höher als 
in der Nordsee. 
2) Geringe Strömungen sorgen für den Verbleib 
des feinteiligen belasteten Anteils der Sedi 
mente. 
3) Anhaltend anoxische Zustände verlangsamen 
den biologischen Abbau. 
Man erkennt dies an dem Anteil in der Sedi 
mentfiltration <63 gm sowie an den Gehalten an 
DDD (dem Umwandlungsprodukt von DDT unter 
anoxischen Bedingungen) und PCB 138. 
Allerdings gibt es auch in der Ostsee niedrig 
belastete Sedimente in Gebieten vorherrschen- 
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