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Full text: 32: Die Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht

Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht 
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stände eines technischen Prozesses han 
delt. Bei den anderen untersuchten orga 
nischen Schadstoffen liegt die Konzen 
tration meist im Bereich der letzten Jahre. 
Die Werte einiger Verbindungen liegen im 
oberen Drittel des Bereichs; sie überstei 
gen jedoch nicht das Doppelte der Ver 
gleichs-Mittelwerte. Bei anderen Schad 
stoffen (z.B. PAH) waren geringere Kon 
zentrationen zu beobachten. Hier deutet 
sich sogar eher ein Verdünnungseffekt in 
der großen Elbwassermasse an. 
Abb. 91: 
Sedimentkerne zur Bestimmung organischer Schadstoffe. 
7 Vergleich zwischen Modeller 
gebnissen und Messungen 
Die Gruppe der hexachlorierten Cyclohe 
xane (HCH) stellte durch den ungewöhn 
lich hohen Anteil an beta-HCH von allen 
Schadstoffen den besten Tracer für das 
Hochwassersignal aus der Elbe dar. Es 
sollen daher hier einmal die Ergebnisse 
der räumlichen Verteilung der ß-HCH- 
Konzentrationen mit den Modellergebnis 
sen für einzelnen Situationen verglichen 
werden. Der Eintrag des ß-HCH in die 
Deutsche Bucht wurde deshalb mithilfe 
des operationeilen Nordseemodells simu 
liert. Als Eintragsfunktion wurden dafür die 
Vorgefundenen Konzentrationen in der 
Tideelbe angenommen, wie sie dort Ende 
August bestimmt worden waren. Die Si 
mulationsergebnisse sind in Abb. 92 dar 
gestellt. Die Simulation gibt die Ausbrei 
tung des ß-HCH mit dem Elbehochwasser 
sehr gut wieder. Auch die berechneten 
Konzentrationen in der Nordsee stimmen 
gut mit den Vorgefundenen Messwerten 
überein. In der Tideelbe selbst sind die 
errechneten Konzentrationen dagegen viel 
zu hoch. Dies kann dadurch erklärt wer 
den, dass die Eingangskonzentrationen 
nur abgeschätzt wurden und das Modell 
die Vermischungsprozesse im Tidebereich 
der Elbe nur ungenügend erfasst. Die 
Verteilungsstruktur wird dagegen gut wie 
dergegeben, was auch der Vergleich in 
Abb. 94 deutlich macht. 
Auch bei diesem Ereignis wurden die 
weiten Möglichkeiten des Einsatzes der 
numerischen Modellierung bewiesen. Mo 
delle helfen bei der Interpretation von 
wechselwirkenden Prozessen in der Natur 
und erlauben, eine effizientere Probenah 
mestrategie für die Meeresüberwachung 
zu entwickeln. Sie sind als Hilfsmittel in 
der Umweltüberwachung nicht mehr weg 
zudenken. Ihre Stärke haben sie in der 
Vergangenheit auch besonders bei der 
Verfolgung von Ölverschmutzungen be 
wiesen.
	        
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