Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht
72
6.4.2 Schwebstoffe
Um einen möglichen Eintrag durch
schwebstoffgebunde Schadstoffe aus der
Elbe zu untersuchen, wurden auf der Fahrt
Mitte September durch Zentrifugation ge
wonnene Schwebstoffproben auf CKW
und PAH analysiert.
Abb. 88: Entnahme von Schwebstoffen aus der Bordzentrifuge.
6.4.2.1 Chlorierte Kohlenwasser
stoffe in Schwebstoffen
In Abb. 89 sind die Konzentrationen aus
gewählter CKW in den Schwebstoffproben
dargestellt. Die beiden Stationen Z2 (ent
spricht ca. T 41) und T 29 können vom
Elbe-Hochwasser beeinflusst sein, wäh
rend die westliche Beprobungsstationen (T
22 - T 38) außerhalb des Elbe Einflusses
ist und die nördliche (T 15 - T9) nur von
"altem" Elbe-Wasser beeinflusst sein
konnte. Die westliche Probe unterscheidet
sich deutlich im Muster von den anderen
Proben. Die drei östlichen Proben sind im
Muster ähnlich, jedoch in den Konzentrati
onen leicht unterschiedlich. Alle Konzent
rationen liegen im unteren Variationsbe
reich der letzten 5 Jahre; einschränkend
muss dabei jedoch angemerkt werden,
dass die Datenlage der Schwebstoffkon
zentrationen noch relativ klein ist. Aus die
sem Grund kann ein jahreszeitlicher Ein
fluss z.Z. noch nicht berücksichtigt wer
den.
Bemerkenswert ist allerdings, dass das
Hochwasser-typische ß-HCH nicht erhöht
ist, sondern unter der Bestimmungsgrenze
liegt. Auch beim pp-DDD, das nach Mes
sungen der BfG ebenfalls deutlich erhöht
in Elbe-Schwebstoffen vorliegt, sind keine
Auffälligkeiten zu finden. Dies zeigt, dass
die Schwebstoffe in der Deutschen Bucht
kaum durch Schwebstoffe aus dem Elbe-
Hochwasser belastet sind und dass ein
Schadstoff-Eintrag über die Schwebstoffe
zu diesem Zeitpunkt praktisch nicht statt
findet.