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Full text: 32: Die Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht

Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht 
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2 Einleitung 
Durch eine in den letzten Jahren häufiger 
beobachtete meteorologische Situation 
fielen Anfang August 2002 im Bereich des 
Oberlaufs der Elbe extreme Niederschläge 
(DWD, 2003). Hierbei wurden feuchtwar 
me Luftmassen aus dem Mittelmeerraum 
nach Mitteleuropa transportiert und reg 
neten hier in kurzer Zeit ab. Auch die Do 
nau hatte ähnliche Auswirkungen zu ver 
zeichnen. Es war dies ein Ereignis, wie es 
seit Beginn der 90er Jahre in Mitteleuropa 
immer häufiger beobachtet wird: Extreme 
Niederschläge innerhalb kurzer Zeit über 
einem begrenzten Gebiet. Einzuordnen 
wären in diese Ereignisse z. B. mehrere 
Hochwasser im Rheingebiet oder das 
Hochwasser an der Oder im Sommer 
1997. Christensen & Christensen (2003) 
zeigten in einer Veröffentlichung vor kur 
zem mit Modellrechnungen, dass die 
Wahrscheinlichkeit des Auftretens derarti 
ger Ereignisse infolge der Klimaverände 
rung immer größer wird. Hierbei nimmt 
zwar die gesamte Niederschlagsmenge im 
Sommer in vielen Bereichen Mitteleuropas 
ab, es treten jedoch kurzzeitige Nieder 
schlagsereignisse mit extremen Regen 
mengen immer häufiger auf, deren Re 
genmenge der Boden nicht mehr aufneh 
men kann. Die Folge sind Überschwem 
mungen großer Landstriche wie sie auch 
beim Elbehochwasser erfahren wurden. 
Neben den direkten Schäden durch die 
extremen Überflutungen sind bei diesen 
Hochwasserereignissen auch großflächige 
Mobilisierungen von Schadstoffen aus 
überfluteten Industrieanlagen, Altlasten 
oder kommunalen Flächen sowie Ab 
schwemmungen von nährstoffreichen, 
landwirtschaftlich genutzten Flächen oder 
Kläranlagen zu befürchten. Letztendlich 
transportiert die Elbe alle mobilisierten 
Substanzen in die Deutsche Bucht und 
schließlich in die Nordsee. Entsprechend 
den vorherrschenden Wassermassen 
transporten würden die Stoffe entlang der 
jütländischen Küste in Richtung Skagerrak 
verfrachtet werden. Die eingetragenen 
Substanzen unterliegen im Meer jedoch 
unterschiedlichen bio-geochemischen Ein 
flüssen und Transport- und Vermi 
schungsprozessen, die zu unter 
schiedlicher Verteilung führen können. 
Starke Niederschläge ereigneten sich ab 
1. August 2002 schwerpunktmäßig in 
Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, 
Niedersachsen und Brandenburg. An eini 
gen Orten fielen innerhalb von zwei Tagen 
bereits mehr Niederschläge als im langjäh 
rigen Mittel für den gesamten August zu 
erwarten ist. Am 6. und 7. August traten in 
Ostbayern, Böhmen und Österreich und 
am 11. bis 14. August in Sachsen und 
Sachsen-Anhalt großräumige Starknieder 
schläge auf (DWD, 2002). Die verheeren 
den Auswirkungen resultieren durch die 
extrem hohen Niederschlagsmengen in 
nerhalb kurzer Zeit. Es entwickelte sich 
begünstigt durch die weitgehende Eindei 
chung und Begradigung der betroffenen 
Flussläufe, eine ungewöhnlich steile Flut 
welle, welcher die vorhandenen Hochwas 
serschutzanlagen vielfach nicht gewach 
sen waren (WSV, 2002). 
Von vielen Seiten wurde befürchtet, dass 
dieses Hochwasser zu einer massiven 
Verschmutzung der Elbe, ihrer Sedimente 
und später der Nordsee führen würde: 
Damit wären viele Bemühungen und Er 
folge früherer Jahre zur Sanierung der 
Elbe auf Jahre zurückgeworfen. Um die 
sen Befürchtungen nachzugehen, hat das 
BSH Sondermessprogramme bereits kurz 
vor dem Zeitpunkt aufgelegt, an dem mit 
dem Eintreffen der Hochwasserwelle in die 
Helgoländer Bucht bei Cuxhaven gerech 
net wurde. Die erste Beprobung der Deut 
schen Bucht erfolgte mit dem FS GAUSS 
im Rahmen einer Routinebeprobung für 
das Bund-Länder Messprogramm (BLMP) 
ab dem 28. August 2002 bis zum 6. Sep 
tember 2002. Eine zweite Kampagne wur 
de vom 16. bis 22. September 2002 mit 
einem Stationsnetz in der Deutschen 
Bucht wiederholt, wobei eine Stationsbox 
um Helgoland zweimal beprobt wurde. Die 
Beobachtungen wurden Ende Novem 
ber/Anfang Dezember 2002 und im Januar 
2003 fortgesetzt. Die Messprogramme 
wurden durch Ausbreitungssimulationen 
mit dem operationeilen Nordseemodell 
des BSH unterstützt. 
Der vorliegende Bericht stellt die wesentli 
chen Ergebnisse der verschiedenen Mess 
reihen dar und vervollständigt den im Ok 
tober 2002 herausgegebenen Zwischen 
bericht (BSH, 2002). Hierbei soll auch auf 
andere Berichte und Informationen für das
	        
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