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Full text: 32: Die Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht

Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht 
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1 Zusammenfassung 
1.1 Allgemeines 
Anfang bis Mitte August 2002 fielen im 
Bereich des Unter- und Oberlaufs der Elbe 
binnen weniger Tage extreme Nieder 
schläge, die zu einem Hochwasser der 
Elbe und ihrer Nebenflüsse mit katastro 
phalen Auswirkungen führten. Weite Ge 
biete entlang des Elbelaufes waren über 
flutet, zahlreiche Menschen mussten ihre 
Häuser fluchtartig verlassen. Dabei wur 
den auch Kläranlagen, Industrieanlagen 
und kontaminierte Altlastflächen über 
schwemmt. Es wurde mit einer erhebli 
chen Mobilisierung von Schad- und Nähr 
stoffen gerechnet, die die Wasserqualität 
des Elbelaufes, der Tideelbe sowie letzt 
endlich der Deutschen Bucht und Nordsee 
beeinträchtigen könnte. 
Um zu belastbaren Aussagen hierüber zu 
kommen, hat das BSH von August 2002 
bis Anfang 2003 mehrere Untersu 
chungsfahrten mit FS GAUSS und VFWS 
ATAIR in der Deutschen Bucht durchge 
führt. Hierbei wurden die gesamte Nähr 
stoff- und Schadstoffpalette sowie ozea- 
nographische Parameter bestimmt. 
1.2 Modellierungen 
Der Eintrag aus dem Hochwasserereignis 
der Oberelbe in die Deutsche Bucht wurde 
fortlaufend mit dem operationeilen Nord 
see-Modell berechnet. Dabei wurde die 
Ausbreitung des Elbewassers ab dem 20. 
August vom Wehr Geesthacht bis in das 
Elbe-Ästuar simuliert. Die Ergebnisse zei 
gen, dass die Front der Hochwasserwelle 
etwa am 29. August Cuxhaven erreichte. 
Der Eintrag von 3400 m 3 /s kontaminierten 
Elbewassers über mehrere Tage war zu 
nächst nur im elbenahen Teil der Deut 
schen Bucht nachweisbar. Gezeitenströ 
me und windbedingte Zirkulation führten 
zu einer raschen Vermischung dieses El 
bewassers in der Helgoländer bzw. Deut 
schen Bucht. Die Modellergebnisse wur 
den später mit der räumlichen Verteilung 
des ß-HCH - einem charakteristischem 
Spurenstoff im Elbhochwasser - vergli 
chen und zeigen eine gute Überein 
stimmung zwischen den Simulationen und 
den Messungen. 
1.3 Hydrographische Verhältnisse 
der Deutschen Bucht 
Aufgrund der während des Beobachtungs 
zeitraumes vorherrschenden Winde ergab 
sich eine Ausbreitung des Elbewassers 
vom Elbeästuar in nord-westlicher Rich 
tung; das Elbwasser erreicht Helgoland 
am 4. September und die MARNET- 
Station „Deutsche Bucht“ am 20. Septem 
ber. Die gemessenen Saizgenaits- und 
Gelbstoffverteilungen und die Dauerregist 
rierungen an der MARNET-Station DB 
zeigen die Ausbreitung in einer etwa 10 m 
mächtigen Deckschicht, während die tiefe 
ren Schichten nicht beeinflusst werden. 
Die ozeanographischen Aufnahmen im 
November 2002 und Januar 2003 bestäti 
gen, dass das Hochwassersignal durch 
die Deutsche Bucht - der mittleren Zirku 
lation folgend - transportiert wurde und 
diese im November bereits weitgehend 
verlassen hatte. 
1.4 Nährstoffe 
Die Beprobungen Ende August bis Mitte 
September lagen in einer Jahreszeit star 
ker biologischer Aktivität, die eine hohe 
natürliche Variabilität der Phosphat-, Nitrat 
(+Nitrit)-, Ammonium- und Silikat- 
Konzentrationen bedingt. Daher konnten 
keine eindeutig auf das Elbehochwasser 
zurückzuführenden Anzeichen für einen 
verstärkten Eintrag von Nährstoffen in der 
Helgoländer Bucht nachgewiesen werden. 
Auch die an der automatischen MARNET- 
Messnetzstation DB erfassten kontinuierli 
chen Nährstoffmessungen zeigten keinen 
Anstieg. Eine erhöhte Nährstoffkonzentra- 
tion der Deutschen Bucht war auch in den 
Untersuchungen im Januar 2003 - zur Zeit 
der niedrigsten biologischen Aktivität - 
nicht nachzuweisen. Die hier gefundenen 
Werte sind statistisch nicht von denen der 
Vorjahre zu unterscheiden. 
Da das Hochwasser im Sommer auftrat, 
als ein großer Teil der Nährstoffe im Bo 
dens von Pflanzen aufgenommen waren, 
war die Nährstoffauswaschung des Bo 
dens reduziert. Ein Nährstoffeintrag war 
daher eher infolge von überfluteten bzw. 
ausgefallenen Kläranlagen zu erwarten 
gewesen. Ein solches Signal wurde im 
Hintergrund der natürlichen Schwankun
	        
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