Auswirkungen des Elbehochwassers vom August 2002 auf die Deutsche Bucht
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Während der alle Kampagnen einschlie
ßende Vergleich der Messwertstreuung
von Phospat, Nitrat+Nitrit und Silikat in
Abb. 27 dem Vergleich der Schwankungs
breite der Nährstoffkonzentrationen wäh
rend der Routineüberwachung dient, liefert
der Vergleich der Überwachungsfahrten
GAUSS 387 und 388b Informationen über
die kurzfristige Änderung der Konzentrati
onsverteilung innerhalb weniger Wochen
im Verlauf der Einmischung von Wasser
massen aus dem Elbehochwasserereig
nis. Deutlich ist in der Darstellung (Abb.
27) die Abhängigkeit zwischen beobach
teter Nährstoffkonzentration und dem
Salzgehalt des Wassers erkennbar: Hohe
Nährstoffkonzentrationen werden nahezu
ausschließlich bei niedrigen Salzgehalten
(gelbe bis rote Farbkodierung der Mess
punkte) gemessen. Abnehmende Salzge
halte zeigen den zunehmenden Einfluss
der, aus den Flussläufen stammenden, mit
Nährstoffen angereicherten Wasserkörper
in der Deutschen Bucht an. Damit fällt
selbst der relativ hohe, an der Station Sü-
derpiep (St. 44 in Abb. 2), während der
Überwachungsfahrt GAUSS 388b gemes
sene, Nährstoffgehalt nicht aus dem Rah
men. An der Diskussion dieses Messwer
tes zeigt sich die Schwierigkeit, ein Ex
tremereignis wie das durch die Elbeflut
erzeugte Nährstoffsignal vom natürlichen
Rauschen und vom Jahresgang zu tren
nen. Beim Phosphat überwiegt bereits im
September die Remineralisation gegen
über der Zehrung, so dass auch hierdurch
erschwert wird, ein mögliches Signal aus
dem Elbehochwasser zu erkennen. Das
Phänomen des zeitlich früheren Auftretens
des Phosphatmaximums ist aber bereits
aus früheren Untersuchungen bekannt.
Die alleinige Bewertung der Nährstoffkon
zentrationen zeigt keinen statistisch signi
fikanten Unterschied zwischen den Über
wachungsfahrten GAUSS 388b (p > 0,1;
Kruskal-Wallis-Test; Sachs, 1992) und den
Fahrten früherer Jahre seit 1998. Erhöhte
Konzentrationen von Nährstoffen durch
das Elbehochwasser in der Deutschen
Bucht ist durch die durchgeführten Monito
ringfahrten nicht festzustellen. Die Daten
bis zum Januar/Februar 2003 unterschei
den sich auch salzgehaltsnormiert nicht
von denen der Vorjahre. Als Beispiel sei
der zeitliche Verlauf der Nährstoffkonzent
rationen auf den Salzgehalt von 30 bezo
gen in Abb. Abb. 29 gezeigt. Zum Ver
gleich werden die Daten aus dem Jahre
1936 mitaufgeführt.
Abb. 28: Laborcontainer an Bord FS GAUSS mit dem “Segmented-Flow-Analyser”
zur Bestimmung der Nährstoffe.